Sportler Des Monats Sebastian Stamm Radsporttalent durchlebt Höhen und Tiefen

Viersen · Der Süchtelner gewann mit dem NRW-Team die U19-Bundesliga, hatte aber auch Rückschläge zu verkraften. Er will weiter Profi werden.

 Sebastian Stamm noch im Trikot seiner ersten U19-Saison. In diesem Jahr fuhr er für das NRW-Auswahlteam.

Sebastian Stamm noch im Trikot seiner ersten U19-Saison. In diesem Jahr fuhr er für das NRW-Auswahlteam.

Foto: D. Beineke

Viersen Wenn Sebastian Stamm am kommenden Sonntag beim "Großen Preis von Nettetal" an den Start geht, dann endet für das Süchtelner Radsporttalent eine Saison, von der er nicht so richtig weiß, wie er sie einschätzen soll. Zwar fuhr der 18-Jährige vom VfR Büttgen zahlreiche starke Platzierungen heraus und gewann mit dem Auswahlteam von Nordrhein-Westfalen auch die Gesamtwertung der U19-Bundesliga, doch da waren eben auch nach den Sommerferien ein paar Rückschläge zu verzeichnen - inklusive des Rennabbruchs im letzten Bundesligarennen am Bilster Berg wegen gesundheitlicher Probleme. Seitdem gibt es den Verdacht, dass Stamm unter Belastungsasthma leidet.

"Mit dem ersten halben Jahr bin ich sehr zufrieden. Da habe ich definitiv zu den besten U19-Fahrern in Deutschland gezählt", sagt Stamm mit Blick auf den Start in die Bundesliga-Saison. Insbesondere bei den beiden knallharten Rennen der Auensteiner Radsporttage zeigte der Süchtelner sein besonderes Talent und fuhr gleich zweimal in die Top Ten. Schon da wurde deutlich, dass Stamm zusammen mit seinem Trainer Hans-Peter Nilges die richtigen Lehren aus der ersten U19-Saison gezogen hatte, die auch wegen eines Schlüsselbeinbruchs unter keinem guten Stern stand. Als dann bei den Deutschen Meisterschaften in Linden zunächst Platz 25 im Einzelzeitfahren heraussprang, obwohl das überhaupt nicht Stamms Spezialität ist, und er im Straßenrennen trotz eines Defekts auch noch 17. wurde, nahm sogar der Traum von einer Top-Ten-Platzierung in der Bundesliga-Einzelwertung konkrete Formen an.

Doch dann kamen die Sommerferien, die sich im Nachhinein als nicht gerade willkommene Unterbrechung herausstellten - auch, weil Stamm sich eine Erkältung einfing, die ihn zu einer längeren Trainingspause zwang. "Danach bin ich einfach nicht mehr richtig in Schwung gekommen", erklärt der Süchtelner. Bei den nationalen Berg-Titelkämpfen in Rhön, gleichzeitig das vorletzte Bundesliga-Rennen, war er zunächst vom Pech verfolgt, als er in einen Massensturz verwickelt wurde. Die anschließende Aufholjagd kostete ihn so viel Energie, dass er später entkräftet aufgeben musste. Hinzu kam, dass er bei der Berg-DM erstmals von der Atemnot geplagt wurde, wegen der er auch das Bundesligafinale am Bilster Berg abbrechen musste. Seitdem war der 18-Jährige schon bei einigen ärztlichen Untersuchungen, die zum Glück das Herz als Ursache der Probleme ausschlossen. Jetzt steht aber noch ein Besuch bei einem Lungenspezialisten an. Von ihm erhofft sich Stamm Klarheit. "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich gesundheitliche Probleme habe. Aber wenn ich weiß, dass es tatsächlich Belastungsasthma ist, kann ich etwas dagegen tun", betont Stamm. Entsprechend medikamentös eingestellt, stünde einer Fortsetzung der Radsportkarriere jedenfalls nichts im Wege.

Den Traum Profi zu werden, hat der Süchtelner jedenfalls noch nicht abgeschrieben. Wie es auf dem Weg dorthin weitergeht, darüber hat er schon Gewissheit. Der Wechsel in die Altersklasse U23 wird ihm dadurch erleichtert, dass sein Trainer im nächsten Jahr zusammen mit dem VfR Büttgen und der SG Radschläger Düsseldorf ein U23-Bundesligateam auf die Beine stellt. In dieser Mannschaft hat Stamm schon einen Platz sicher. Allerdings wird er sich zunächst noch nicht voll auf den nächsten Karriereschritt konzentrieren können, denn 2018 wird es auch darum gehen, ein möglichst gutes Abitur zu bauen.

(RP)
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