Billard Rudolphs Rückkehr und "positive Signale" bei der Billard-WM in Viersen

Billard · Christian Rudolph ist bei der Dreiband-WM in Viersen zum 16. Mal Teil des deutschen Teams. Er spielt an der Seite von Martin Horn. Ende des Monats entscheiden Viersens Politiker, ob die WM gehalten werden soll - dann wird verhandelt.

 Christian Rudolph (Im Vordergrund) wird bei der Billard-WM wieder für die deutsche Nationalmannschaft antreten. Ihm zur Seite im A-Team steht Martin Horn (links).

Christian Rudolph (Im Vordergrund) wird bei der Billard-WM wieder für die deutsche Nationalmannschaft antreten. Ihm zur Seite im A-Team steht Martin Horn (links).

Foto: Busch

Als vor einem Jahr zum 25. Mal die Dreiband-Team-Weltmeisterschaft in der Viersener Festhalle stattfand, musste Christian Rudolph passen. Er war angeschlagen und fühlte sich nicht bereit für die WM. Stefan Galla bekam den Platz neben Deutschlands Nummer eins, Martin Horn. Das Duo schaffte es bis ins Halbfinale und verlor dort gegen die Niederlande. Nun, wenn vom 26. Februar bis 1. März die 26. Auflage des Weltturniers ist, kehrt Rudolph zurück und wird zum 22. Mal in Viersen für Deutschland spielen. Er ist die Nummer zwei, Horn der erste Mann im Team.

Kein Spieler war so oft in der Viersener Festhalle dabei wie Rudolph. "Mr. Viersen" war auch an allen vier deutschen WM-Siegen beteiligt: 1993 und 1994 spielte er mit Maximo Aguirre, 1997 mit Johann Schirmbrand und 2002, beim bislang letzten Gold-Coup, mit Horn. Rudolph ist aktuell in WM-tauglicher Verfassung. Er ist amtierender Deutscher Meister und Vize-Europameister. Beim kontinentalen Turnier unterlag er im Finale dem Italiener Marco Zanetti. "Christian ist international und national sehr präsent - präsenter als Stefan Galla. Darum haben wir uns wieder für ihn entschieden. Er ist für die WM der Richtige und ein starker Mann hinter Martin", sagt Kurt Dahlhaus, Sportdirektor der Deutschen Billard Union.

Rudolph soll Horn den Rücken freihalten, indem er am zweiten Tisch eifrig punktet. "Wir sind ein gutes Team", das haben Horn und Rudolph stets betont. 15 WM-Turniere haben sie bisher zusammen bestritten, nun setzt die DBU wieder auf sie. In Viersen wird ein Individual-Sport zum Team-Spiel. Das ist das Besondere an der WM. Deutschland ist gut darin, als Einheit zu funktionieren, egal in welcher Sportart. Darum gehören Horn und Rudolph zum erweiterten Favoritenkreis, zumal wegen des Heimspiels. Die Fans machen tolle Stimmung, und vor allem Horn treibt das an.

Die starke deutsche Bilanz bei der Viersener WM - viermal Gold, viermal Silber, zehnmal Bronze - soll ausgebaut werden. Dahlhaus formuliert das Ziel so: "Wir wollen ins Halbfinale, dann ist alles möglich", sagt der Sportdirektor. 20-mal gehörte Deutschland in Viersen zu den letzten Vier, seit 2011 ständig. Horn und Rudolph sind erfolgshungrig, am liebsten würden sie den Triumph von 2002 wiederholen. Der Weg dahin führt sicher über Belgien, das zuletzt dreimal triumphierte. 2012 und 2013 war das deutsche Team Finalgegner. Horn und Rudolph fühlen sich bereit für die Revanche. Ende Januar werden die Vorrundengruppen ausgelost. Doch egal, wer kommt - das Viertelfinale ist Pflicht. Ab dann entscheiden Tagesform und Losglück.

Während der Tage in der Festhalle wird es nicht nur um den Titel gehen, sondern auch um die Zukunft des Turniers in Viersen. Vor einem Jahr wurde der Vertrag zunächst um ein Jahr verlängert. Ende des Monats entscheiden Viersens Politiker, ob die WM gehalten werden soll. Wenn es so ist, wird während der WM mit der DBU und dem Weltverband verhandelt. Dahlhaus ist guter Dinge, dass Viersen nicht auf seine WM verzichten will. Er war zuletzt in der Kreisstadt und kam mit einem guten Gefühl zurück. "Die Signale sind positiv", sagt Dahlhaus.

(RP)
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