Fußball Sandras Heimkehr

Fortuna Dilkrath spielt nach zehn Jahren erstmals wieder in der Regionalliga. Nach dem Aufstieg kam Sandra Albertz aus der Bundesliga zurück ins Heidend und soll helfen, frühzeitig den Klassenverbleib zu sichern.

Sandra Albertz hat als Fußballerin fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Deutsche Meisterin, Gewinnerin des DFB-Pokals und auch des UEFA-Cup. Doch seit wenigen Wochen ist sie wieder in ihrer Heimat. Nach mehreren Jahren bei den Bundesligisten Frankfurt und Bad Neuenahr will die 32-jährige Polizei-Kommissar-Anwärterin bei ihrem ehemaligen Verein Fortuna Dilkrath noch einmal etwas bewegen. Schließlich spielen die Dilkratherinnen nun in der Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands.

"Natürlich ist es toll, dass wir mit Sandra eine ehemalige Erstliga-Spielerin in unseren Reihen haben", sagen Trainer Roland Schwatze und Manager Norbert Pollen. "Wir wissen aber dennoch, dass es eine schwere Saison wird. Alle müssen vom ersten Spieltag an mitziehen, damit wir unser erstes Ziel, den vorzeitigen Klassenerhalt, schaffen können." Dass die Dilkrather dieses Vorhaben stemmen können, zeigten sie schon vorige Woche, als sie beim eigenen Blitzturnier im Endspiel gegen Bad Neuenahr erstaunlich gut mithielten — und erst von den mit Nationalspielerinnen gespickten Mannschaft des Bundesligisten im Elfmeterschießen bezwungen wurden. "Ernst wird es jedoch am Sonntag", erklärt Pollen. Ihr Debüt nach mehr als zehnjähriger Abstinenz in der Regionalliga geben die Schützlinge von Roland Schwatze am Sonntagmittag um 13 Uhr im Heidend beim Heimspiel gegen Teutonia Weiden.

Mit der gesamten Vorbereitung waren die Verantwortlichen der Fortuna rundum zufrieden. Allen voran natürlich, dass sie neben den schon läger feststehenden Neuen (Ulrike Schmitz, Kathrin Langer, Jaqueline Breuer, alle vom FSC Mönchengladbach) dann auch noch im letzten Moment die Bundesliga-Spielerin Sandra ("Albi") Albertz verpflichten konnten. "Wir haben viel ausprobiert und einige Erkenntnisse gewonnen", verrät Roland Schwatze.

Viererkette — nein danke!

Die zunächst geplante Abwehr-Viererkette wurde jedoch schnell verworfen. Schwatze: "Die Umstellung braucht Zeit, die Spielerinnen fühlen sich im alten System viel sicherer. Und als Neuling in der Regionalliga gleich etwas Neues zu probieren, nein danke!" In den Testspielen haben sich die Dilkratherinnen schwerpunktmäßig Mannschaften gestellt, die fast alle in der Ersten oder Zweiten Bundesliga sind. "Diese Vorbereitungsspiele waren für uns enorm wichtig", sagt Schwatze. "Gerade gegen spielstarke Mannschaften konnten wir hier unser Abwehrverhalten unter permanentem Druck schulen. Und das werden wir garantiert das ein oder andere mal in der neuen Saison erleben."

Die Dilkratherinnen haben für die neue Saison nur ein Ziel: Im Gegensatz zu ihrem ersten Aufenthalt in der Regionalliga in den 90er Jahren wollen die Fortuna-Spielerinnen diesmal ihre Zugehörigkeit in der dritthöchsten Klasse auf einige Jahre verlängern.

(RP)
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