Motorsport Schüler aus Viersen träumt von Karriere als Motocross-Profi

Viersen · Während andere Kinder in seinem Alter zum Beispiel Fußball, Handball oder Basketball spielen, hat der elfjährige Len Knur aus Viersen ein wesentlich ausgefalleneres sportliches Hobby. Kurvenreiche Pisten und waghalsige Sprünge haben es dem Fünftklässler der Gesamtschule Willich angetan. Seit über drei Jahren dreht Len Knur regelmäßig Runden auf der Motocross-Piste. In den Wettkampfbetrieb ist er im vergangenen Jahr eingestiegen. Seitdem ist der Elfjährige nicht mehr zu bremsen. "Ich mag das schnelle Fahren und brauche das Adrenalin", sagt Len Knur.

 Len Knur in Dortmund auf seiner Motocross-Maschine.

Len Knur in Dortmund auf seiner Motocross-Maschine.

Foto: Sascha Knur

Mächtig viel Adrenalin im Spiel war am vergangenen Sonntag, als es für Len Knur beim ADAC Supercross Finale ums Ganze ging - den Gewinn der Klasse SX-4 für Nachwuchsfahrer zwischen neun und elf Jahren. Trotz Sturz sprang im ersten großen Rennen seiner noch jungen Motocross-Karriere ein respektabler siebter Platz heraus. Bei dem Qualifikationsrennen, das im Vorfeld ausgetragen wurde, belegte das Motocross-Talent den fünften Platz. Bei dem Gedanken an das Rennen in der Westfalenhalle Dortmund gerät Len Knur immer noch ins Schwärmen. "Das Rennen war ein besonderes Erlebnis für mich. Es war sehr ungewohnt, dass so viele Menschen zugesehen und gejubelt haben", sagt Len Knur. Vor mehr als 10.000 Zuschauern konnte der Nachwuchs-Motocrossfahrer sein Können auf seiner KTM SX 65ccm-Maschine zeigen. Dass er letztlich als Siebter über die Ziellinie fuhr, wurde da zur Nebensache. "Die Piste war kurvenreich und eng. Die Rennsituation ist immer eine andere als im Training. Für diesen anspruchsvollen Parcours hat es Len gut gemacht", erklärt Vater Sascha Knur, der seinen Sohn zu allen Trainingseinheiten und Rennen begleitet. Früher hat er noch selbst auf der Maschine gesessen und seinen Filius auch zu dem exotischen Sport gebracht. Das Benzin liegt dem jungen Viersener also im Blut. "Heute pflege ich das Motorrad vor und nach den Einheiten und Rennen", sagt Sascha Knur. Gemeinsam sind sie bis zu zweimal die Woche auf der Trainingspiste in Grevenbroich. "Ich drehe dann meine Runden und Papa gibt Tipps, was ich noch verbessern kann", sagt Len Knur.

Neben dem Motocross fahren Vater und Sohn auch gemeinsam Mountainbike und BMX. "Man nennt uns auch die Zweirad-Freaks", sagt Sascha Knur. Für den Verein Plakpunters aus Venlo fährt Len Knur regelmäßig BMX-Rennen.

Dass er in Dortmund gestürzt ist, haut Len Knur nicht um: "Man muss immer weiter machen. Aufstehen und weitermachen." So überrascht es nicht, dass er so schnell wie möglich auf seine Trainingsstrecke in Grevenbroich zurückkehren möchte. "Als guter Motocross-Fahrer muss man viel trainieren und vor allem mutig sein", sagt Len Knur. Sein größter Wunsch ist es, professioneller Motocrosser zu werden.

(jap)
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