Lokalsport Spannender Endspurt trotz Dauerregens

Nettetal · Bei seiner 30. Auflage war dem Radrennen in Breyell kein Wetter-Glück vergönnt. Bei den Elite-Fahrern siegte Benjamin Sydlik (Veldhoven).

Dauerregen setzte zum internationalen Radrennen um den Großen Preis von Nettetal in Breyell ein. Das Zuschauerinteresse war nicht groß. "Scheibenkleister, dass das ausgerechnet bei unserer 30. Auflage zum Jubiläum und zu unserer ersten Abendveranstaltung passieren muss", fluchte Wilfried Schmitz, Vorsitzender des Ausrichters SC Union Nettetal. Erst zum Ende des Hauptrennens der KT, Elite A- und B-Klasse hörte es auf zu regnen. Das Rennen, das über 56 Runden à 1,4 Kilometer laufen sollte, wurde aufgrund der früh einbrechenden Dunkelheit und schlechten Lichtverhältnisse um fünf Runden verkürzt - mit Rücksicht auf die Gesundheit der Fahrer.

Zum Schluss entwickelte sich ein dramatischer Endspurt, aus dem der Sieger Benjamin Sydlik (TWC Tempo Veldhoven) als lachender Dritter mit einer Radlänge Vorsprung hervorging - vor Joshua Huppertz (Team Kuota-Lotto) und dem Chinesen Zhi Hui Jiang (SEG Racing Team) auf den Plätzen zwei und drei. "War das ein spannendes Rennen", sagte Nettetals Bürgermeister Christian Wagner, Schirmherr dieser Veranstaltung. Benjamin Sydlik lenkte nicht in der typischen Siegerpose durchs Ziel, sondern fuhr rasant durch. "Das wäre mir auf der nassglatten Straße viel zu gefährlich gewesen", meinte er. Sydlik ist kein Unbekannter in Breyell. Bereits 2011 gewann er den Großen Preis. "Die einen hassen ein solches Wetter. Und ich liebe es, weil ich damit ganz gut zurechtkomme." Er profitierte von der Taktik des Kuota-Lotto-Teams, ihren Fahrer nach vorn zu bringen und ihn auszutricksen. Der einstige WM-Teilnehmer holte somit seinen vierten Saisonsieg. Die Erfolgsstatistik des Bundes Deutscher Radfahrer belegt: Für Sydlik ist das in diesem Jahr der erste Sieg auf deutschem Boden.

Zum Schluss des Rennens entstand ein Feld von 18 Fahrern. Gero Walbrül (Team Heizomat) versuchte einen Ausreißversuch. Das Feld fing ihn ein. Dann entfernte sich der 21-jährige Chinese, der einen freien Startplatz vom Ausrichter bekommen hatte, vom Feld. Beinahe hätte der Asienmeister für eine Sensation gesorgt. Doch ihn holte die Spitze kurz vor dem Ziel ein. Die Gruppe hinter den Verfolgern wurde eine Runde vor Rennschluss aus dem Lauf genommen. "Das hätte eine oder zwei Runden früher passieren müssen, wir hätten dadurch einen sauberen Zieleinlauf bekommen", meinte Wilfried Schmitz. Während die Platzierung der Rennfahrer vorn klar war, musste sie auf den nächsten Plätzen rekonstruiert werden. "Das Endergebnis war schwierig zu ermitteln, weil die Technik ausgefallen ist", sagte die Kommissärin Katja Koch, Verantwortliche des Wettkampfausschusses. Die Punkte-Wertung gewann der Berliner Sechstage-Rennfahrer und Deutsche Meister Hans Pirius.

Im vorgeschalteten Seniorenrennen (30 Runden = 42 km) holte der Dülkener Rainer Beckers (Team Erfurt Rauhfaser-Corratec) hinter Hardy Zimmermann (Mettmann) Platz zwei. Der 47-Jährige lag noch vor der Zielkurve in Führung. Dann flog Zimmermann im letzten Moment noch vorbei. Er setzte nicht energisch gegen. "Ich wollte kein Risiko eingehen und meine Gesundheit aufs Spiel setzen", sagte er.

(off)
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