Fußball Spielmacherin hält die Serie aufrecht

Viersen · Anne Jacobs führt mit dem TSV Kaldenkirchen die Frauen-Landesliga an.

 Anne Jacobs hatte großen Anteil am Sieg des TSV im Topspiel.

Anne Jacobs hatte großen Anteil am Sieg des TSV im Topspiel.

Foto: Jacobs

Nettetal Eine Spitzengruppe ohne den TSV Kaldenkirchen war in der Fußball-Landesliga der Frauen in den vergangenen Jahren undenkbar. Und in dieser Saison scheint es, als könnte dem TSV der ersehnte Aufstieg in die Niederrheinliga endlich gelingen. Dass die Kaldenkirchenerinnen nach sieben Spieltagen ungeschlagen sind, liegt auch an Spielmacherin Anne Jacobs. Mit ihren beiden Vorlagen beim 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen Borussia Bocholt II sorgte sie dafür, dass der Vorsprung auf Tabellenplatz zwei nun schon bei sechs Punkten liegt.

"Es ist auf keinen Fall unser Ziel, aufzusteigen. Aber ärgern wollten wir Bocholt schon", sagt Jacobs bescheiden. Dementsprechend sei auch die Taktik vor dem Duell gestaltet worden: "Wir haben ziemlich defensiv agiert und mussten uns dann vorne durch Einzelaktionen durchsetzen." Und für diese Einzelaktionen verantwortlich war nun mal in erster Linie die Edeltechnikerin Jacobs. Bereits nach drei Minuten nahm sie einen Einwurf mit dem Rücken zum Tor an, versetzte ihre Gegenspielerin und konnte nur noch per Foul gestoppt werden, so dass Mitspielerin Melanie Leuf per Elfmeter zum 1:0 traf. Beim 2:0 nach 22 Minuten nahm Jacobs es dann gleich mit drei Gästen auf, die allesamt nur zuschauen konnten, wie ihre abgefälschte Flanke im Tor landete. Der TSV bleibt also ungeschlagen an der Tabellenspitze. "Wir haben schon eine gute Truppe beisammen. Natürlich wäre es toll, wenn es am Ende für ganz oben reicht", sagt die Spielerin des Tages.

Dass im Vergleich zu den Vorjahren anscheinend noch einmal ein Schritt nach vorne gelang, schreibt Jacobs vor allem Trainer Andre Küppers zu, der den TSV im zweiten Jahr trainiert: "Ich finde, dass wir besseren Fußball spielen. Der Trainer arbeitet viel an Kleinigkeiten, geht viel mehr auf jede einzelne ein und führt viele Einzelgespräche mit uns." Gerade die Mischung im Umgang mit der Mannschaft gefalle ihr: "Außerhalb des Platzes ist er immer der Kumpeltyp. Aber wenn es sein muss, kann er auch mal ernst und sachlich werden." Diese freundschaftliche Atmosphäre ziehe sich durch das gesamte Team: "Wir sind eine geschlossene Einheit und unternehmen auch außerhalb des Platzes viel zusammen."

Dass Jacobs dabei eine Schlüsselrolle ausfüllt, ist für die 24-jährige folgerichtig. Denn bevor sie sich 2012 dem TSV anschloss, spielte sie bei Borussia Mönchengladbach auf Zweitliganiveau. Eine Ausbildung zur Physiotherapeutin zog sie damals allerdings der großen Karriere vor. Für Jacobs im Nachhinein die richtige Wahl: "Im Frauenfußball kann man eh nicht viel verdienen, da wäre mir der Zeitaufwand zu groß gewesen. Ich sehe Fußball als mein Hobby an."

(cpas)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort