Radsport Süchtelner Sebastian Stamm zeigt bei U19-DM großes Kämpferherz

Linden/Viersen · Obwohl der Radrennfahrer aus Süchteln im Straßenrennen in einen Sturz verwickelt war, fuhr er noch auf Rang 17. Im Zeitfahren belegte er Platz 25.

 Sebastian Stamm bei der U19-DM in Linden auf seiner Zeitfahrmaschine vor dem Start. Am Ende belegte er den 25. Platz.

Sebastian Stamm bei der U19-DM in Linden auf seiner Zeitfahrmaschine vor dem Start. Am Ende belegte er den 25. Platz.

Foto: Axel Stamm

Die eine Woche Trainingspause, die ihm sein Trainer Hans-Peter Nilges verordnet hat, hat sich der 18-jährige Sebastian Stamm verdient. Nachdem sich das Radsportalent aus dem Viersener Stadtteil Süchteln bereits eine Woche zu vor in den beiden knallharten U19-Bundesligarennen in Auenstein exzellent geschlagen hatte, konnte er am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften seiner Altersklasse im hessischen Linden erneut überzeugen. Das Mitglied der NRW-Auswahlteams musste allerdings wieder bis über die Schmerzgrenze gehen, um nach Platz 25 zum Auftakt im Zeitfahren im gestrigen Straßenrennen über elf Runden und insgesamt 122 Kilometer in einem Feld von 130 Startern noch auf Platz 17 zu fahren.

Denn in dem wegen Zeitverzögerungen im vorherigen DM-Programm später gestarteten Rennen, kam es in der zweiten Runde zu einem Massensturz. Stamm ging zwar glücklicherweise nicht zu Boden, doch seine Gangschaltung nahm Schaden, so dass er mit seinem Rad nicht weiterfahren konnte. Das Begleitfahrzeug des NRW-Teams hatte zwar Ersatz parat, doch in den rund 50 Sekunden, die der Wechsel dauerte, musste der Süchtelner mit ansehen, wie sich die Spitzengruppe an dem giftigen Anstieg der Runde auf und davon machte. Doch Stamm ließ sich davon nicht entmutigen und schaffte es auf dem fremden Rad, nach etwas mehr als einer Runde die Lücke zu schließen. Wie viel Kraft das gekostet hatte, war zu sehen, als sich nach fünf Runden eine Dreiergruppe und dann einige Zeit später noch mal eine Zweiergruppe absetzte. Stamm konnte nicht mitgehen, hielt sich aber in dem Pulk, der um den sechsten Platz sprintete. Dort reichte es unter dem Strich zu Rang 17. "Eine ganz starke Vorstellung. Wäre er nicht in den Sturz verwickelt worden, wäre Platz fünf bis zehn herausgesprungen", sagte Trainer Hans-Peter Nilges und ergänzte: "Für mich gehört Sebastian auf der Straße ganz klar zu den zehn besten Fahrern seiner Altersklasse in Deutschland."

Schon tags zuvor mit dem Zeitfahren war Nilges sehr zufrieden gewesen. Obwohl das nicht die Spezialdisziplin des Süchtelners ist, fuhr er im 73er-Starterfeld auf Platz 25. Für die 23,2 Kilometer benötigte er 36:39 Minuten. Damit ließ er den aktuell besten deutschen U19-Fahrer Niklas Märkl, der auch die Bundesligawertung anführt, deutlich hinter sich. Märkl benötigte als 35. glatte 37 Minuten. Auch wenn Sebastian Stamm selbst mit seiner Leistung nicht hundertprozentig zufrieden war, gab's vom Trainer ein dickes Lob: "Sebastian hat auch im Zeitfahren einen guten Sprung nach vorne gemacht." Nach der einwöchigen Trainingspause geht die Vorbereitung auf die nächste Herausforderung los. Als Gastfahrer des baden-württembergischen Verbandes darf Stamm an einer einwöchigen Rundfahrt durch die französischen Alpen teilnehmen.

(RP)
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