Fußball Torwart-Recke denkt noch nicht ans Aufhören
Viersen · Till Kohnen hält den Nettetaler Derbysieg in der Fußball-Landesliga beim 1. FC Viersen mit seinen starken Paraden fest.
Nettetal Heinz Riether hat mit seinen 66 Jahren schon einiges gesehen. Und so dürfte es seine Wirkung nicht verfehlt haben, als der langjährige Betreuer des Fußball-Landesligisten SC Union Nettetal vor dem Lokalduell gegen den 1. FC Viersen zu seinem Torwart Till Kohnen meinte, an den letzten Sieg in Viersen könne er sich gar nicht mehr erinnern.
"Da musste ich natürlich alles geben, um diese miserable Siegquote aufzubessern. Jetzt weiß der liebe Heinz wieder, wie sich so ein Derbysieg anfühlt", sagt Kohnen, der beim 2:1-Erfolg mit mehreren Glanztaten zum Matchwinner avancierte. Dass er seinen vor allem in der ersten Hälfte mehrfach in Verlegenheit geratenen Vorderleuten helfen konnte, freut den 34-Jährigen: "Als Torwart wird man nun mal daran gemessen, dass man auch mal ein paar schwierige Dinger hält. Da ist es natürlich schön, wenn man sich auszeichnen kann." Gleichzeitig sei der Erfolg im prestigeträchtigen Grenzlandduell die Krönung einer starken Saison, die die Union wohl auf Rang vier der Tabelle beenden wird: "Nachdem wir in den letzten beiden Jahren gegen den Abstieg gespielt haben, ist das natürlich eine super Steigerung." Und hätte sich der SC nicht Anfang November und um Ostern herum zwei Schwächephasen mit je drei Niederlagen am Stück geleistet - es wäre sogar mehr drin gewesen. Förderlich sei laut Kohnen auch die Stimmung im Team von Trainer Chiquinho: "Wir haben da eine gute Truppe mit einem sehr guten Klima beisammen. Das trifft auch auf das Trainerteam zu. Ich finde, man hat schon vor Saisonbeginn schnell gemerkt, dass es wieder in eine andere Richtung geht." Zudem würde die Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Recken wie ihm stimmen: "Das passt einfach. Mich freut vor allem, dass wir in dieser Saison endlich eine Kontinuität 'reinbekommen haben."
Dabei zählt sich Kohnen, der für eine Krankenkasse im Vertrieb arbeitet, noch lange nicht zum alten Eisen: "Manchmal gucke ich auf meinen Ausweis und stelle dann fest, dass ich tatsächlich schon 34 bin. Ich fühle mich nach wie vor frisch und habe ja auch um ein Jahr verlängert." Der Keeper, der in seiner Karriere für den Rheydter SV und den VfR Fischeln schon in der Verbands- beziehungsweise Niederrhein- und Oberliga spielte und sich vor zwei Jahren dem SC anschloss, würde gegen Ende seiner Laufbahn liebend gerne noch einmal in die fünfthöchste Spielklasse zurückkehren. "Hier in Nettetal wächst etwas Gutes zusammen. Und vielleicht können wir ja nächstes Jahr oben angreifen. Für mich würde sich damit ein Kreis schließen", betont Kohnen.
