Mein Olympia Traditionelle koreanischen Trachten und große Gastfreundlichkeit

Viersen · Die Nettetalerin Miriam Ohlert ist eine von 40 Jugendlichen, die am Deutschen Olympischen Jugendlager während der Winterspiele in Südkorea teilnehmen. Die 17-Jährige berichtet in der RP von ihren Erlebnissen.

Miriam Ohlert (l.) in einer traditionellen koreanischen Tracht und oben mit koreanischen Schülerinnen.

Miriam Ohlert (l.) in einer traditionellen koreanischen Tracht und oben mit koreanischen Schülerinnen.

Foto: Ohlert

Am Mittwoch ging es endlich los. Wir durften in den Flieger steigen und nach Seoul, Südkoreas Hauptstadt, fliegen. Die Reise bestand aus zwei Flügen. Einmal sechs Stunden nach Doha (Katar) und dann nach drei Stunden Wartezeit weiter nach Seoul mit einem Flug, der neun Stunden dauerte. Sehr lustig war, dass wir mit unserer Deutschland-Klamotten so auffällig waren und viele mit uns Fotos machen wollten.

Mein Olympia: Traditionelle koreanischen Trachten und große Gastfreundlichkeit
Foto: Ohlert

Am Freitag, dem ersten vollen Tag in Südkorea, haben wir eine koreanische Schule besucht. In einem Klassenraum saßen wir zusammen mit koreanischen Schülern auf dem Boden und lauschten einer Lehrerin, die uns die Grundlagen der koreanischen Sprache vermittelte. Danach haben wir uns in gemischten Grüppchen über kulturelle und politische Themen unterhalten. Total erschreckend war es, zu erfahren, dass die koreanischen Schüler nur vier Stunden pro Nacht schlafen. Und wenn intensive Prüfungsphasen sind, manchmal gar nicht. Und das alles nur, um den ganzen Tag zu lernen, damit die guten Universitäten einen eines Tages annehmen. Im Schulflur über dem Eingang hing ein Schild, auf dem eine Art Leitspruch stand: "The future gains from present pains." Das heißt auf Deutsch so viel wie: "Die Zukunft wird besser, wenn man in der Gegenwart dafür leidet."

 Miriam Ohlert zeigt in einer koreanischen Schule auf einen Leitspruch für die Schüler.

Miriam Ohlert zeigt in einer koreanischen Schule auf einen Leitspruch für die Schüler.

Foto: Ohlert

Dann tanzte uns eine Gruppe koreanischer Mädchen einen typischen K-Pop-Tanz vor. Die hatten das richtig gut drauf. Zwischendurch gab es koreanische Kekse und Snacks, die zwar aussahen wie Erdnuss-Flips, aber nach Fisch geschmeckt haben. Und dann folgte das Highlight des Besuchs: Die Koreaner hatten ihre traditionellen Trachten mitgebracht, die wir anprobieren durften. Nach einer Fotosession in den bunten Kleidern bekamen wir noch kleine Gastgeschenke. Ich bekam von einer Schülerin eine Tüte, die mit koreanischen süßen, weißen Puffern gefüllt war. Mit so viel Gastfreundlichkeit und Stimmung hatte ich nicht gerechnet, wir waren alle begeistert.

Abends sind wir mit der U-Bahn nach Hause gefahren, in der wir alle noch vom Jetlag geprägt fast einschliefen. Dann gab es Essen, was wie immer hier aus Reis und Kimchi (etwas sehr scharfen) bestand. Am Abend haben wir noch die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gemeinsam über den Beamer geschaut. Jetzt fallen wir aber alle müde und erschöpft in die Betten und sind gespannt, was uns in den nächsten Tagen erwartet.

(RP)
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