Handball TVL-Männer müssen Sieg teuer bezahlen

Nettetal · Die Handballer des TV Lobberich gewannen ihr erstes Heimspiel in der Oberliga knapp mit 24:23 gegen die SG Überruhr, verloren dabei aber gleich vier Spieler durch Verletzungen.

 Stefan Pietralla trug am Samstag vier Tore zum ersten Heimsieg der Oberliga-Handballer des TV Lobberich bei.

Stefan Pietralla trug am Samstag vier Tore zum ersten Heimsieg der Oberliga-Handballer des TV Lobberich bei.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Drei Sekunden vor dem Ende wurde Matthias Hoffmann zum Handballhelden. Der Torhüter des TV Lobberich wehrte einen Siebenmeter von Tim Koenemann ab und rettete seiner Mannschaft damit den ersten Sieg in der noch jungen Oberliga-Saison. Die Lobbericher setzten sich 24:23 gegen den starken Aufsteiger SG Überruhr durch. "Das erste Heimspiel zu gewinnen, das ist eine sehr schöne Sache", sagte Trainer Goran Sopov.

Von grenzenloser Begeisterung war der Coach allerdings meilenweit entfernt, denn der TV Lobberich beklagt vier Verletzte. Bereits in der ersten Hälfte traf es Spielmacher Christopher Liedtke, der nach einem Schlag auf ein Knie ausschied. "Das Knie ist angeschwollen. Es sieht nicht gut aus", meinte Sopov. Außerdem brach sich Dennis Föhles einen Finger. Jan van Eycken schied mit Kniebeschwerden aus, Jochen Schellekens mit einer Oberschenkelverletzung. "Die beiden Punkte haben viel gekostet. Jetzt müssen wir hoffen, Glück zu haben und es vielleicht nicht so schlimm ist", sagte Sopov. Der Schock fuhr den Lobberichern nach dem Ausfall von Christopher Liedtke merklich in die Glieder. "Wir haben ein paar Minuten gebraucht", meinte Sopov, ehe Neuzugang Simon Hinzen für Liedtke im Angriff das Kommando übernahm. Gegen den Aufsteiger taten sich die Hausherren allerdings weiterhin schwer, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Die Gäste präsentierten sich sehr sicher in den Abläufen und zudem voller Selbstvertrauen. Die Rückraumschützen etwa bereiteten der Lobbericher Defensive permanent Probleme. Das trug dazu bei, dass sich die Überruhrer nach 2:2, 5:5 und 8:8 in der ersten Spielhälfte immer wieder einen knappen Vorsprung erspielten.

In der Pause schwor Sopov seine Spieler darauf ein, Verantwortung zu übernehmen. "Eine Mannschaft funktioniert nur, wenn alle funktionieren und die Verantwortung auf mehreren Schultern verteilt wird", sagte der Trainer. Doch obwohl die Lobbericher die Initiative ergriffen und kämpferisch alles gaben, diktierten die Gäste zunächst weiter das Geschehen. Sie setzten sich über 18:14 und 19:15 ab.

"Meine Spieler haben dann eine unglaubliche mentale Stärke gezeigt und nie aufgegeben", sagte Sopov. Angeführt vom überragenden Benedikt Liedtke pirschten sich die Lobbericher nach und nach heran. Benedikt Liedtke, der die Vorbereitung fast komplett aufgrund von Bauchmuskelproblemen verpasst hatte, spielte erstmals über einen längeren Zeitraum und warf elf Tore. "Seine Leistung ist nach so langer Pause wirklich erstaunlich", sagte TVL-Trainer Goran Sopov. Durch Benedikt Liedtke gelang zehn Minuten vor dem Ende der viel umjubelte Ausgleich zum 20:20. Liedtke sorgte dann auch für die weiteren Lobbericher Tore bis zur 23:22 Führung. Den Siegtreffer markierte dann Ruben Dorenbeck in der Schlussminute.

(wiwo)
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