Lokalsport Union Nettetal möchte nächste Saison mehr

Fussball · Nach einer Landesliga-Saison, die von mangelnder Konstanz geprägt war, peilen die Nettetaler einen Platz in oberen Tabellenregionen an.

 Dass Innenverteidiger Tom van Bergen (r.) vergangene Saison Nettetals bester Torschütze war, sagt viel über die Sturmmisere der Union.

Dass Innenverteidiger Tom van Bergen (r.) vergangene Saison Nettetals bester Torschütze war, sagt viel über die Sturmmisere der Union.

Foto: BSEN

Dennis Treker hat den erfolgreichen Kampf der VSF Amern um den Klassenverbleib in der Relegation mit Interesse verfolgt. Doch der sportliche Leiter des Landesliga-Konkurrenten Union Nettetal betont, dass er froh ist, dass seinem Verein diese Saisonverlängerung samt besonderem Nervenkitzel erspart blieb. Wobei es die Nettetaler selbst spannend genug gemacht haben. Auch wenn die Abstiegsgefahr am drittletzten Spieltag, als Union selbst spielfrei hatte, endgültig gebannt war, weil die Konkurrenz die passenden Ergebnisse ablieferte.

"Grundsätzlich sind wir zufrieden, dass wir unser Saisonziel erreicht haben. Aber wir hätten den Sack schon viel früher zumachen können, wenn wir konstanter agiert hätten", sagt Treker, der die Nettetaler Mannschaft in dieser Hinsicht aber in guter Gesellschaft sieht. Denn bis auf den späteren Meister 1. FC Mönchengladbach und den Tabellenzweiten 1. FC Kleve begleitete in der 13er-Liga alle anderen Mannschaften mal mehr oder mal weniger die Sorge, die Saison auf einem Abstiegsplatz zu beenden. Das führt Treker darauf zurück, dass die Konkurrenz leistungsmäßig ganz dicht beieinanderlag. "Und dann kommt es eben auf viele Faktoren wie zum Beispiel Tagesform, Umgang mit Drucksituationen und Kaderbreite an", erklärt Treker. Was die Kaderbreite anbelangt, sah es bei den Nettetalern in der Endphase der Spielzeit nicht mehr so rosig aus, weil teils nur noch drei Mann auf der Bank saßen. Da musste dann auch wieder Trainer Chiquinho die Schuhe schnüren, der in seiner ersten Saison bei der Union häufiger spielen musste, als ihm lieb war. Dass der inzwischen 41 Jahre alte Ex-Profi allerdings immer noch gut mit dem Ball umzugehen weiß, stellte er im wichtigen Heimspiel am 23. Spieltag gegen den VfL Repelen unter Beweis. Mit seinen Toren zum 1:0 und 3:1 hatte er großen Anteil an dem 5:1-Erfolg, der das Konto auf 33 Punkte schraubte, die letztlich zu Rang neun damit zum Klassenverbleib reichen sollten.

Dass sich der Brasilianer mit insgesamt drei Treffern auf Rang drei der internen Torjägerliste schoss und in Tom van Bergen ein Innenverteidiger mit acht Treffern diese Wertung auf Platz eins abschloss, zeigt einen weiteren Grund für Nettetals Zitterpartie. Chancen erspielte sich Union in Hülle und Fülle, doch viel zu wenige wurden genutzt. Nur dreißig Mal zappelte der Ball in des Gegners Netz, lediglich die Absteiger Moers, Broekhuysen und Tönisberg waren schlechter.

Auf diese Misere reagierte die Union mit der Verpflichtung von Tobias Gorgs, der beim 1. FC Kleve jüngst zwar auch nur siebenmal traf, davor aber beim VfL Tönisberg der Torjäger vom Dienst war. Neu sind auch noch Maurice Heylen, Dustin Herrmann (beide VfL Tönisberg), Blerim Rrustemi (Rheydter SV) und Bastian Levels (VfL Willich), der den Abgang von Kapitän Michael Enger zum 1. FC Viersen kompensieren soll. "Die Zugänge machen uns taktisch sehr flexibel. Außerdem passen sie charakterlich optimal in die mannschaftliche Einheit, die Chiquinho bei uns geschaffen hat", sagt Dennis Treker. Fast das komplette Team ist am Sonntag von der gemeinsamen Mallorca-Tour zurückgekehrt und hat jetzt noch eineinhalb Wochen Pause, bis eine intensive Vorbereitung mit hochkarätigen Testspielgegnern wie FC Wegberg-Beeck (Regionalliga), VfR Fischeln (Oberliga) und 1. FC Mönchengladbach (A-Jugend-Bundesliga) startet. Schließlich hat sich die Union viel vorgenommen, wie Treker betont: "Wir wollen oben mitspielen, peilen die Top 5 an."

(RP)
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