Vor Dem Saisonstart Union Nettetal Variabilität soll Gegner überraschen

Viersen · In der vergangenen Saison haben die Nettetaler in der Fußball-Landesliga zu wenig aus ihren Chancen gemacht. Darauf hat der Verein personell reagiert. Der Kader soll für möglichst viele Eventualitäten im Saisonverlauf gerüstet sein.

Auch wenn die zurückliegende Saison in der Fußball-Landesliga für Union Nettetal bis fast zum Schluss nervenaufreibend war und die Verantwortlichen im Verein wie die Kollegen der Konkurrenz der letzten Spielzeit vor Abschluss Ligen-Strukturreform nur wenig Spaß abgewinnen konnten, so musste dennoch eine ernsthafte Analyse des Geschehenen erfolgen. Denn mit dem negativen Torverhältnis von 30:35 blieben die Nettetaler deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurück - nur die drei direkten Absteiger waren schlechter.

Besonders auffällig: Die Union spielte sich zahlreiche Chancen heraus, war aber vor dem Tor zu harmlos. Darauf wurde frühzeitig durch die Verpflichtung des ehemaligen Tönisbergers Tobias Gorgs vom 1. FC Kleve als Sturmspitze reagiert. "Er ist der klassische Neuner, der dahin geht, wo's wehtut", sagt Dennis Treker, sportlicher Leiter der Union. Doch das war den Nettetalern zur kurz gesprungen, in Dustin Herrmann als schnellem Außenbahnspieler und dem auf mehreren Angriffspositionen einsetzbaren Maurice Heylen holten sie noch zwei Akteure, die der Offensive mehr Esprit verleihen sollen.

Über allen Personalentscheidungen stand das Credo der Variabilität. "Wir können mehrere Systeme spielen. Es soll für jeden Gegner eine Überraschung werden, wie wir auflaufen und wie wir spielen", verrät Treker einen Schwerpunkt, den Trainer Chiquinho seit Anfang Juli in der Vorbereitung gesetzt hat. Klar, dass da auch die Defensive eine große Rolle spielt. Neben dem überaus erfahrenen Blerim Rrustemi, die immerhin drei Länderspiele für Albanien auf dem Buckel hat, als Führungsspieler für die Sechserposition kam auch noch Bastian Levels. Auch er ist, was im Profifußball hochtrabend als polyvalent verklausuliert wird, also auf mehreren Positionen einsetzbar.

Doch bei der Personalauswahl ging es nicht nur darum, den Gegner zu überraschen, angesichts einer höheren Belastung durch 34 Spieltage inklusive englischer Wochen und möglicher Sperren durch Gelb-Rote oder fünf Gelbe Karten gilt es, im Notfall handlungsfähig zu bleiben. "Ich denke, der Trainer hat alle Möglichkeiten, auf den Gegner und etwaige Situationen im Saisonverlauf zu reagieren", sagt Treker. Wie schnell eine unerwünschte Situation eintreten kann, zeigt die Verletzung Richard Hormes in der Vorbereitung. Eine abschließende Diagnose gibt es zwar noch nicht, doch es steht ein Kreuzbandriss zu befürchten.

In den Testspielen gab es bislang von den Resultaten her Licht und Schatten, doch Ergebnisse sind für Treker ohnehin sekundär: "Die Jungs sollen sich als Einheit präsentieren und alles aus sich rausholen. Und das habe ich gesehen." Jetzt scharren die Nettetaler mit den Hufen und freuen sich auf das erste Heimspiel samt großer Saisoneröffnung gegen Teutonia St. Tönis. Denn in der Landesliga, Gruppe 2, tummeln sich viele interessante Gegner. Treker: "Das hat die Qualität der früheren Verbandsliga. Tolle Namen und tolle Stadien. Wer sich darauf nicht freut, hat etwas falsch gemacht."

(RP)
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