Fußball Verunsicherte Amerner verlieren Derby

Schwalmtal · Nach der 0:3-Heimniederlage gegen Union Nettetal wird die Luft für die VSF Amern in der Fußball-Landesliga immer dünner. Weil die Konkurrenz fleißig punktet, schmilzt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze stetig.

 Angesichts der Personalknappheit bei Nettetal musste Michael Killich, hier 2. v.l. gegen Toni Weis, als Innenverteidiger ran. Philipp Hollenbenders, gestern für Till Kohnen im Tor, und Christian Schmitz schauen zu.

Angesichts der Personalknappheit bei Nettetal musste Michael Killich, hier 2. v.l. gegen Toni Weis, als Innenverteidiger ran. Philipp Hollenbenders, gestern für Till Kohnen im Tor, und Christian Schmitz schauen zu.

Foto: Busch

Als klar war, dass die VSF Amern ihr Heimspiel in der Fußball-Landesliga gegen Union Nettetal auf der Waldwiese am Happelter austragen würden, hatte Trainer Dennis Sobisz auch ein bisschen darauf gehofft, dass seine Schützlinge im Grenzland-Derby der Geist dieser altehrwürdigen Spielstätte etwas beflügeln würde. Immerhin haben die Amerner dort schon tolle Stunden erlebt, schmissen sie doch zweimal den Oberligisten VfR Fischeln aus dem Kreispokal. Gestern aber hatte der Geist keine Chance, von den VSF-Spielern Besitz zu ergreifen. Denn alsbald gewann nach einer bislang schwachen Rückrunde eine Verunsicherung die Oberhand, die es den Nettetalern unter dem Strich relativ einfach machte, mit einem 3:0 (1:0)-Sieg die Heimreise anzutreten.

Wie blank die Nerven bei einigen VSF-Spielern liegen, zeigte sich unmittelbar nach der Halbzeit. Gerade hatte Dennis Sobisz seine Jungs noch darauf eingeschworen, den 0:1-Rückstand aufzuholen, da brannten bei Linksverteidiger Max Kapell die Sicherungen durch. Nach einem intensiven Zweikampf mit Andreas Kus ließ er sich beim Aufstehen zu einem Kniestoß hinreißen und sah dafür nach einem Hinweis der Linienrichterin die Rote Karte. "Damit hat er uns natürlich er einen Bärendienst erwiesen, danach war's vorbei", betonte Sobisz. Zuvor waren die Amerner den Gästen, die wegen zahlreicher Ausfälle mit so etwas wie dem letzten Aufgebot aufliefen, zumindest auf Augenhöhe begegnet. Auf dem holprigen Platz am Happelter taten sich beide Mannschaften schwer, spielerische Akzente zu setzen, nennenswerte Torchancen blieben absolute Mangelware. Wobei bei den Nettetalern angesichts ihrer komfortablen Tabellensituation, der Rückschläge der vergangenen Wochen und der Personalsituation offensichtlich ein Plan hinter der Zurückhaltung steckte, sie wollten eher auf die Fehler des Gegners warten. Und der tat ihnen den Gefallen kurz vor der Pause, als Orhan Özkaya nach Ballgewinn schnell umschaltete, am Strafraum Andreas Kus anspielte, der sich wiederum am Rande der Legalität behauptete und das Spielgerät zu Mitsuharu Fujihara weiterleitete. Der Japaner vollstreckte im Strafraum sicher zur Führung.

Auch wenn ihnen ein Bemühen nicht abzusprechen war, bekamen die Gastgeber in Unterzahl kein Bein mehr auf den Boden. Mit zunehmend schwindender Kraft stieg die Fehlerquote in schwindelerregende Höhe. Nicht gerade förderlich war, dass sich selbst der sonst so zuverlässige Torwart Dennis Metten mehrere Patzer leistete. Nicht gut sah er zum Beispiel beim 0:2 (69.) aus, als er an einem Aufsetzer von Tim Casper vorbei griff. Auch das 0:3 (86.) von Andreas Kus schien nicht unhaltbar. Weil die Konkurrenz von unten kräftig punktet, nimmt der Druck auf Amern vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch beim DSC weiter zu. Union-Coach Andreas Schwan war dagegen erleichtert: "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Wir haben die Zweikämpfe angenommen und uns als Team präsentiert."

(RP)
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