Handball Vier-Tore-Vorsprung reicht Lobberich nicht

Nettetal · Der Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga muss sich mit einem 21:21 gegen die TS St. Tönis begnügen. Auch Kaldenkirchen verliert.

 Alexander

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Foto: Jörg Knappe

Lobberichs Handballer hatten allen Grund, sich mächtig zu ärgern. Im Nachbarschaftsduell gegen die TS St. Tönis lag der Sieg für den Tabellenführer der Verbandsliga auf dem Silbertablett servierbereit. Doch die Hausherren brachten die 19:15-Führung nicht über die Zeit. Letztlich mussten sich die Lobbericher mit einem 21:21 (9:9) begnügen. "Das haben wir uns selber zuzuschreiben. So etwas darf uns nicht passieren", sagte Trainer Christopher Liedtke.

In der 48. Minute war die Welt für seine Akteure noch in Ordnung. Lennard Greven hatte zum 19:15 getroffen. Wenig später scheiterte Kai Wingert, mit acht Treffern der beste Schütze der Gäste, per Siebenmeter. Die St. Töniser ließen sich aber nicht beirren. Nach Toren vom ehemaligen Kaldenkirchener Lucas Topp, Wingert und Christian Dau kamen sie auf 18:19 heran. Bei den Gastgebern machte sich Unruhe breit. Die Lobbericher ließen mehrere hochkarätige Chancen aus und handelten sich nach dem 20:18 durch ihren erfolgreichsten Angreifer Simon Hinzen (7) in den letzten sechs Minuten gleich vier Zeitstrafen ein. Passend dazu haderten sie mit einigen Entscheidungen der Unparteiischen. "Da gibt es keine Ausrede. Wir dürfen uns von den Pfiffen nicht anstecken lassen", berichtete Liedtke. St. Tönis glich zum 20:20 aus und kam nach der 21:10-Führung durch Dennis Föhles 20 Sekunden vor dem Ende zum Ausgleich. In den letzten Sekunden versuchten die Lobbericher über die linke Seite zum Abschluss zu kommen, doch ein Schubser gegen Florian Mähler wurde vom Schiedsrichter nicht geahndet, so dass ihnen kein Wurf mehr auf das Gästetor gelang. "Wir müssen einfach cleverer sein. Wenn man zu Hause nur 21 Gegentore kassiert, muss man gewinnen", meinte der enttäuschte Lobbericher Trainer.

Der TSV Kaldenkirchen kassierte bei der DJK Adler Königshof II eine schmerzhafte Schlappe. Der TSV verlor 32:38 (19:19). "Egal ob wir 5:1, 6:0 oder was auch immer gespielt haben, wir hatten überhaupt keinen Zugriff", sagte Trainer Philipp Clodt. Der Coach war restlos bedient vom Auftritt seines Teams. Es ärgerte ihn massiv, dass seine Mannschaft in der Defensive auf der ganzen Linie enttäuschte, beispielsweise nicht in den Block kam oder die Torhüter nicht unterstützte. "Wir haben das Spiel in der Abwehr verloren. Wenn man auswärts 32 Tore wirft, muss man damit klarkommen", meinte er. Nach der ausgeglichenen ersten Hälfte setzten sich die Gastgeber nach dem 20:20 über 23:20 und 27:24 sukzessive ab, weil es dem TSV nicht gelang, die Gäste, bei denen Tim Leigraf elf und Thorsten Spoo neun Tore erzielten, im Eins-gegen-Eins-Verhalten zu bremsen. Hinzu kamen Fehlwürfe in der Offensive, beispielsweise von Rechtsaußen oder bei einem Heber vom Siebenmeterpunkt. "Die DJK wollte einfach mehr. Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen", berichtete Clodt. In der Tabelle rutschte der TSV damit hinter Königshof auf den siebten Platz ab.

(wiwo)
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