Fußball Viersen bietet Oberligist lange Paroli

Viersen · Im ersten Pflichtspiel nach der Sommerpause unterlag der Fußball-Landesligist aus Viersen knapp. In der ersten Runde des Niederrheinpokals kassierte der 1. FC gegen den VfB Hilden im eigenen Stadion eine unglückliche 0:1-Niederlage.

 Viersens Neuzugang Dennis Richter treibt den Ball gegen Hilden durchs Mittelfeld, später musste er verletzt ausgewechselt werden. Höhepunkte des Spiels und Trainerstimmen im Video bei fupa.net/niederrhein.

Viersens Neuzugang Dennis Richter treibt den Ball gegen Hilden durchs Mittelfeld, später musste er verletzt ausgewechselt werden. Höhepunkte des Spiels und Trainerstimmen im Video bei fupa.net/niederrhein.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Für einen Fußball-Landesligisten ist es fraglos keine Schande, im Niederrheinpokal gegen einen Oberligisten auszuscheiden. Aber so wie der 1. FC Viersen dies am Samstag gegen den VfB Hilden tat, hinterließ dies eine ganze Reihe enttäuschter Gesichter. Denn erst in der 87. Minute kassierte das Team von Trainer Willi Kehrberg am Hohen Busch den einzigen Treffer des Tages, und es wird zumindest ein wenig dauern, bis die Spieler aus den Ereignissen des Tages das Positive ziehen können.

Beim Trainer ging das nach dem 0:1 etwas schneller. "Sicherlich ist es ärgerlich, so kurz vor Schluss durch so ein Gurkentor zu verlieren. Aber wir haben vor allem nach der Pause dafür gesorgt, dass der Gegner sich sehr oft festgefahren hat. Ich habe nicht viele Mittel bei den Hildenern gesehen", analysierte Kehrberg. Das besagte "Gurkentor" ging auf einen Abstimmungsfehler der Viersener Abwehr zurück, bei dem letztlich auch der zuvor starke Torhüter Lars Bergner nicht mehr verhindern konnte, dass Stefan Schaumburg den Ball aus elf Metern mit dem Kopf an ihm vorbei bugsierte. Zu bedenken ist auch, unter welchen Voraussetzungen die Viersener in die Partie gingen. Acht Sommer-Zugänge standen in der Startelf, auf insgesamt acht Spieler seines Kaders musste Kehrberg verzichten, darunter etwa Daniel Friesen, Dennis Homann oder Eike Broens. "In unserer Abwehrkette war der älteste Spieler 21 Jahre alt, da muss man schon den Hut davor ziehen, wie die Jungs das gelöst haben", erklärte der Coach. Lars-Marcel Werth-Jelitto und Volkan Akyil sind gerade erst 18. Vor der Pause erspielten die Viersener sich sogar einige Möglichkeiten, selbst in Führung zu gehen. Sowohl bei einer schönen Kombination über Nedim Akkus und Dennis Richter in der 24. Minute, die Raed Bko nicht ganz vollenden konnte, sowie bei einem Distanzschuss von Fabian Zacherl in der 35. Minute fehlte nicht viel.

"Nach der Pause gab es dann eine Phase, in der die Hildener den Druck etwas verstärkten. Da haben wir dann auch etwas tiefer gestanden, aber uns insgesamt bemüht, uns nicht nach hinten drängen zu lassen", befand Kehrberg. Als dann das Tor fiel, hatten sich die Zuschauer eigentlich schon auf eine Verlängerung eingestellt. "Da bin ich mir sicher, dass die Verlängerung für uns sehr lang geworden wäre. Aber am Läuferischen hätte es nicht gelegen, da sind wir schon sehr stark", fügte Kehrberg an. Weniger gut war die Nachricht, dass Dennis Richter mit einer Knieblessur nach gut einer Stunde vom Feld musste. "Ich kann schwer einschätzen, wie schlimm das ist. Das müssen wir abwarten", sagte er nach dem Spiel mit einer dicken Bandage. "Er ist ein wichtiger Spieler für uns, weil er den Unterschied ausmachen kann. Er hat prinzipiell ein Problem mit seinem Knie, und das führt leider dazu, dass er teils seine Fitness verliert und nicht das abrufen kann, was er eigentlich könnte", sagt der Trainer. Dass sein Team eine Woche vor dem Start doch eine ganze Menge kann, war am Samstag zu besichtigen. Und einige Spieler haben für den Ligastart kommende Woche fraglos Punkte gesammelt.

(RP)
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