Fußball Viersen verpasst Sprung ins Mittelfeld

Viersen · Im Kellerduell gegen den TSV Meerbusch hätte Fußball-Landesligist 1. FC Viersen tabellarisch einen großen Schritt nach vorne machen können. Doch die Heimpartie geriet zu einer Enttäuschung, es setzte eine verdiente 1:2-Niederlage.

 Kaum zu glauben, dass aus dieser Spielsituation ein Tor fällt. Doch der von Simon Hetterle bedrängte Meerbuscher Yasin Bas schießt, und der Ball findet zwischen Torwart Lars Bergner und Pfosten den Weg ins Netz.

Kaum zu glauben, dass aus dieser Spielsituation ein Tor fällt. Doch der von Simon Hetterle bedrängte Meerbuscher Yasin Bas schießt, und der Ball findet zwischen Torwart Lars Bergner und Pfosten den Weg ins Netz.

Foto: Jörg Knappe

Eigentlich hätten die Spieler des Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen gestern mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins wichtige Heimspiel gegen den TSV Meerbusch II gehen können. Schließlich hatten sie in der Woche zuvor beim ebenfalls im Abstiegskampf steckenden FC Remscheid nach turbulentem Spielverlauf mit 4:3 gewonnen. Doch davon war im neuerlichen Kellerduell gegen die Meerbuscher Reserve nichts zu sehen. Nach einer vor allem spielerisch schwachen und von vielen individuellen Fehlern behafteten Vorstellung stand unter dem Strich eine verdiente 1:2 (0:0)-Niederlage. So wurde es mit dem ersehnten Sprung ins Tabellenmittelfeld nichts.

Der erste Schuss, der gestern nach hinten losging, war die Entscheidung von Trainer Daniel Saleh, statt auf den neuen Kunstrasen am Hohen Busch ins Stadion zu gehen. "Das habe ich ganz bewusst gemacht, weil Meerbusch zu Hause auf Kunstrasen spielt. Vor zwei Wochen gegen Benrath haben wir es nicht gemacht, und da hat jeder gesagt, dass es richtig gewesen wäre", erklärte Saleh. Mit dem tiefen und holprigen Naturrasen kam die TSV-Reserve sichtbar besser zurecht, zeigte sich laufstark, effizienter und vor allem spielerisch auf der Höhe. Den Viersenern war zwar nicht der Einsatzwille abzusprechen, doch nach vorne blieben die meisten Aktionen brotlose Kunst, und nach hinten herrschte mal wieder große allgemeine Verunsicherung. Auch wenn die Viererkette und das defensive Mittelfeld zum zweiten Mal in Folge in selber Besetzung aufliefen, hatten die Gäste mit ihren Pässen in die Schnittstellen oder über die Abwehr zu oft leichtes Spiel. Symptomatisch für den gebrauchten Tag der Gastgeber war die Entstehung des 2:1 der Meerbuscher, das sich letztlich als entscheidender Treffer herausstellte. Einen harmlosen Schuss konnte FC-Keeper Lars Bergner in der 66. Minute nicht festhalten. Nach der folgenden Ecke durfte der TSV dann dreimal im Strafraum ungestört schießen, zweimal reagierte Bergner stark, beim Versuch von Stürmer Matheos Mavroudis war er machtlos.

"Meerbusch war sicher der verdiente Sieger. Aber unsere Gegentore fallen fiel zu einfach", sagte Viersens Trainer Daniel Saleh enttäuscht. Das galt auch für die Führung der Gäste, die sich durch ihr großes Chancenplus allerdings schon von langer Hand angekündigt hatte. Als Yasin Bas in der 58. Minuten von Simon Hetterle begleitet in den Strafraum eindrang, sprach wenig dafür, dass daraus ein Tor hätte entstehen können. Doch Bas zog überraschend aus extrem spitzen Winkel ab und traf ins kurze Eck. Hoffnung keimte beim 1. FC auf, als nur wenig später Petar Popovic einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum Ausgleich verwandelte (64.). Doch das Tor änderte nicht das Geringste an den Kräfteverhältnissen auf dem Platz. Und so wurde es nichts mit der Viersener Hoffnung, vor dem Derby gegen Amern den Sprung ins Tabellenmittelfeld zu schaffen.

(RP)
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