Fußball Viersener haben rettendes Ufer in Sicht

Viersen · Nach einem gruseligen Saisonstart hat sich der 1. FC Viersen in der Fußball-Landesliga berappelt. Jetzt stehen bis zum Jahresende weitere ganz wichtige Spiele gegen Teams in Reichweite an. Morgen kommt der 1. FC Mönchengladbach.

Beim 1. FC Viersen tut sich etwas. Nicht nur die Ergebnisse, auch die Art und Weise, wie der Fußball-Landesligist seit einigen Wochen auftritt, lassen darauf schließen, dass die junge Mannschaft nach dem Umbruch im Sommer endgültig in der Saison angekommen ist. Zehn Punkte aus den jüngsten sechs Spielen haben das vor noch gar nicht allzu langer Zeit abgeschlagene Team von Trainer Willi Kehrberg in Reichweite eines Nichtabstiegsplatzes gebracht. Im morgigen Derby am Hohen Busch könnten die Viersener mit den Gästen vom 1. FC Mönchengladbach nach Punkten gleich- und diese noch tiefer mit in den Abstiegskampf ziehen. Und bis zur Winterpause stehen noch weitere bedeutsame Partien gegen direkte Konkurrenten aus den unteren Tabellenregionen auf dem Plan.

"Wir wollen die Chance unbedingt nutzen, um weiter unten rauszurücken und aufzuschließen", betont Willi Kehrberg und ergänzt: "Mit Blick auf die vergangenen Wochen haben wir auch allen Grund, daran zu glauben, dass das klappen kann." Seit dem Heimsieg gegen Bayer Dormagen Anfang Oktober präsentiert sich seine Mannschaft nämlich besser organisiert und daher auch deutlich stabiler. In dieser Entwicklung ist nach Ansicht des Trainers auch die 0:4-Heimschlappe gegen den 1. FC Monheim kein Rückschlag, sondern ein wichtiger Schritt nach vorne gewesen. "Daran haben meine Spieler erkannt, dass wir nur erfolgreich sein können, wenn wir uns konsequent an das System halten, dass wir in unserer Situation als für uns optimal erkannt haben", erklärt Kehrberg. Das bedeutet, dass die Viersener in der Rückwärtsbewegung zwei Viererketten bilden und mit hohem läuferischen Aufwand die Räume so eng machen, dass sich die gegnerische Offensive darin verheddert. Das hat beim überraschenden Sieg beim TSV Meerbusch II ebenso funktioniert wie beim enorm wichtigen 2:1-Erfolg am vorigen Wochenende beim TV Kalkum-Wittlaer. Das hätte davor auf eigenem Platz fast auch gegen das Spitzenteam DSC 99 geklappt, doch da leisteten sich die Viersener 1:0 in Führung liegend und bei vielversprechendem Spielverlauf mal wieder krasse individuelle Fehler, die die Düsseldorfer eiskalt ausnutzten, um das Spiel zu drehen. "Solche Fehler müssen wir natürlich vermeiden. Wenn wir alles richtig machen, dann sind wir zurück im Geschäft", sagt Kehrberg mit Blick auf die Aussicht zur Konkurrenz aufzuschließen.

Dass die Mönchengladbacher überhaupt in Reichweite sind, hat mit deren Ergebniskrise seit dem 1:3 in Nettetal Ende September zu tun. Nach den Niederlagen gegen die Topteams der Liga gab es nur noch einen Sieg gegen Kalkar, besonders bitter war das 2:2 voriges Wochenende nach 2:0-Führung gegen Tabellennachbar Jüchen-Garzweiler. Trainer Marcel Winkens sieht die Gründe für den Durchhänger in der Unerfahrenheit seines jungen Teams, das in engen Situationen zu schnell die Linie verliere. Auch die Gladbacher vollzogen nach dem Oberliga-Abstieg im Sommer einen radikalen Umbruch. "Am Sonntag würde uns ein Dreier in Viersen ganz guttun", sagt Winkens deshalb.

Zum Personal Ausfälle: Bko, Gijzen (beide Sprunggelenk), Smikall (Knie) Popovic (Rotsperre)

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort