Fußball Viersener klettern auf Nichtabstiegsplatz

Viersen · Die Landesliga-Fußballer des 1. FC schlugen Nettetal 3:0, obwohl sie im Derby lange hoffnungslos unterlegen waren.

 Nettetals André Kobe kommt mit dem Kopf vor Viersens Petar Popovic an den Ball. Der Nettetaler Linksverteidiger Michael Killich beobachtet die Szene aus der Distanz.

Nettetals André Kobe kommt mit dem Kopf vor Viersens Petar Popovic an den Ball. Der Nettetaler Linksverteidiger Michael Killich beobachtet die Szene aus der Distanz.

Foto: Tom Ostermann

"Landesliga, Landesliga, Landesliga...", schallte es am Donnerstagabend über den betagten Kunstrasenplatz am Hohen Busch. Die Spieler des 1. FC Viersen ließen ihren Emotionen angesichts des 3:0 (0:0)-Derbyerfolges gegen den als deutlicher Favorit angereisten Lokalrivalen Union Nettetal in einem hüpfenden Mannschaftskreis freien Lauf. Denn der Sieg hatte den für die Gastgeber angenehmen Nebeneffekt, dass sie zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder auf einem Nichtabstiegsplatz der Fußball-Landesliga stehen. Drei Punkte und drei Tore reichten, um den VfL Jüchen-Garzweiler und den Rather SV zu überholen.

Dass der Jubel der Viersener so ausgelassen ausfiel, könnte aber auch damit zu tun gehabt haben, dass sie selbst kaum glauben konnten, aus diesem Derby noch als Sieger hervorgegangen zu sein. Denn hätten die in den ersten knapp 60 Minuten deutlich besseren Nettetaler auch nur einen Bruchteil ihrer Möglichkeiten genutzt, hätten sie als klarer Gewinner vom Feld gehen müssen. "Wir verlieren das Spiel ganz klar vorne. Da haben wir kräftig Ostergeschenke verteilt", sagte Union-Coach Andreas Schwan nach der Partie und brachte damit seine Enttäuschung über den Spielverlauf insgesamt zum Ausdruck. Denn mit der überraschenden Führung der Viersener, die ihre erste gelungene Torannäherung in der 57. Minuten gleich durch ein Kopfballtor des ganz starken Dennis Homann krönten, geriet das Nettetaler Mannschaftsgefüge völlig aus den Fugen. Erst recht, als knapp 15 Minuten nach der Führung Dennis Richter bei einem Freistoß aus dem Mittelfeld erkannte, dass Union-Keeper Till Kohnen zu weit vor seinem Kasten stand und das Leder aus rund 35 Metern über ihn hinweg in die Maschen drosch. Danach ergaben sich plötzlich Räume, nach denen die Viersener vor der Pause gegen gut organisierte Gäste vergeblich gesucht hatten. Als dann auch noch Blerim Rrustemi seinen Frust nach einem intensiven Zweikampf an Dennis Homann ausließ und dafür die Rote Karte zu sehen bekam, war es endgültig geschehen um die Nettetaler. Ein Viersener Konter zehn Minuten vor dem Ende, den erneut Homann vollendete, sorgte für den 3:0-Endstand.

"Wir hatten insgesamt mehr Glück als Verstand", gestand denn auch Steve Jäck. Doch den Erfolg beim ersten Aufeinandertreffen mit seinem ebenfalls erst in dieser Saison ins Trainergeschäft im Seniorenfußball eingestiegenen Kollegen Andreas Schwan sah er auch als Belohnung für die harte Arbeit mit dem Team seit seinem Amtsantritt vor dreieinhalb Wochen. "Diesen Sieg haben wir uns verdient. Nicht heute, aber über die ganze Strecke", sagte Jäck nach der Partie. Vom Start weg hatte seine Mannschaft aber den Nettetalern in die Karten gespielt. Die Viersener agierten zwar mutig und versuchten, die Gäste früh zu stören, doch fehlende Ballsicherheit, schlechte Laufwege, gruselige Fehlpässe und schlechtes Umschaltverhalten brachten Nettetals schnelle Offensivabteilung immer wieder in aussichtsreiche Situationen. Alleine Rechtsaußen Maurice Heylen hätte die Partie mehrfach entscheiden müssen, hatte aber einen rabenschwarzen Tag erwischt. Zu Beginn der zweiten Hälfte tauchte er ganz frei vor Jens Lonny, scheiterte aber am erneut starken FC-Keeper. So fahren die Viersener am Montag mit einer Menge Selbstvertrauen zur Finalveranstaltung des Kreispokals Mönchengladbach/Viersen in Neersbroich. Dort treffen sie um 14.30 Uhr im Spiel um Platz drei auf BW Meer. Bei einem Sieg sind sie im Niederrheinpokal dabei.

(RP)
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