Fußball Viersener sehen sich nicht unter Druck

Viersen · Nach zwei Siegen in Folge und einem ausgefallenen Spiel empfängt der 1. FC Viersen in der Fußball-Landesliga morgen die SSVg. Heiligenhaus aus dem Tabellenmittelfeld. Drei weitere Punkte würden im Kampf gegen den Abstieg guttun.

 Korbinian Beckers (r.) ist morgen gegen Heiligenhaus ein Kandidat fürs defensive Mittelfeld, aber auch für Viersens Angriff.

Korbinian Beckers (r.) ist morgen gegen Heiligenhaus ein Kandidat fürs defensive Mittelfeld, aber auch für Viersens Angriff.

Foto: Ostermann

Daniel Saleh ist hin- und hergerissen. Ob es gut oder schlecht für den 1. FC Viersen war, dass am vergangenen Wochenende in der Fußball-Landesliga nur die Partie der Viersener beim SC Velbert den winterlichen Witterungsbedingungen zum Opfer fiel, darüber ist er sich vor dem nächsten Heimspiel morgen gegen die SSVg. Heiligenhaus nicht sicher. "Zum einen hätten wir gerne gespielt, weil wir gut drauf waren", sagt er mit Blick auf Tatsache, dass in den beiden vorangegangen Partien gegen Nievenheim und Mettmann erstmals in der laufenden zwei Sieg in Folge gelungen waren. "Zum anderen wären in Simon Hetterle und Korbinian Beckers aber auch wichtige Spieler ausgefallen", fügt Saleh an.

Sicher ist: Dass die beiden nach der unfreiwilligen Pause inzwischen wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen, ist für die im Kampf gegen den Abstieg wichtige Partie gegen Heiligenhaus schon mal beruhigend. Eine besondere Bedeutung kommt dem Spiel vermeintlich zu, weil es von der Papierform her in einer kniffligen Phase der Saison am ehesten Chancen auf weitere Punkte bereithält. Denn anschließend geht es zum Titelanwärter und Tabellenführer TSV Meerbusch, anschließend ist der Tabellenzweite Union Nettetal zu Gast am Hohen Busch. Doch dieser vordergründigen Logik will Daniel Saleh nicht folgen. Er sieht keinen Grund, irgendeine Form von Druck aufzubauen. "Wir müssen nicht, gefühlt haben wir noch 20 Partien. Deswegen gibt aktuell keine Endspiele", betont der FC-Coach. Zumal er auch nicht möchte, dass der Eindruck entsteht, im Vergleich zu den Schwergewichten der Liga könnten die Gäste mit weniger Aufwand geschlagen werden. Um das zu verhindern, verweist er auf Mitte Februar, wo die SSVg. den Oberliga-Absteiger SC Kapellen in dessen Stadion schlug. Auch wenn die Gäste aktuell "nur" Platz zehn einnehmen, sieht Saleh sie von der Qualität her direkt hinter Odenkirchen und Kapellen.

"Letztlich ist der Gegner aber egal, wir müssen in jedem Spiel unsere beste Leistung bringen. Dann ist immer etwas drin. Das haben die vergangen Wochen deutlich gezeigt", erklärt Saleh mit Blick auf einige überraschende Ergebnisse Resultate. Zum Beispiel hatten die VSF Amern den TSV Meerbusch beim 3:3 am Rande einer Liga, und die Reserve der Meerbuscher setzte sich völlig überraschend gegen Union Nettetal durch. "Deswegen wollen wir auch gegen Heiligenhaus gewinnen", sagt Saleh. Seinen Optimismus lässt er sich auch nicht von der nach wie miserablen Heimbilanz nehmen. Auch nach dem Erfolg gegen Mettmann nehmen die Viersener mit sieben Zählern immer noch nur Rang 16 in der Heimtabelle ein. Die Zuversicht dürfte auch in der aktuell guten Personalsituation begründet sein. Es gibt zwar Ausfälle zu beklagen, doch auch durch die Winterzugänge können die Viersener Engpässe besser kompensieren und sind zudem bei der Besetzung bestimmter Positionen flexibler. So ist etwa Korbinian Beckers trotz seiner Topleistung gegen Mettmann nicht im defensiven Mittelfeld gesetzt, weil für die Sechserposition neben Sean Herrmann aktuell auch Lars Werth-Jelitto und der Japaner Kosuke Kaida heiße Kandidaten sind. Beckers wiederum könnte auch im Sturm auflaufen.

Wie auch immer Saleh sich entscheidet, nach der morgigen Partie wird er ein wenig schlauer sein bei der Beantwortung der Frage, ob der Ausfall der Partie in Velbert gut oder schlecht war für sein Team.

(RP)
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