Fußball Viersener stehen extrem unter Druck

Viersen · Der Fußball-Landesligist aus Viersen trauert immer noch dem verlorenen Spiel in Jüchen hinterher. Die morgige Heimpartie gegen den Rather SV stilisiert Trainer Willi Kehrberg zum "Endspiel" für seine Mannschaft hoch.

Das vorletzte Heimspiel des Jahres morgen gegen den Rather SV, gleichzeitig die letzte Hinrundenpartie, hätte für den Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen im Vorfeld deutlich entspannter ablaufen können. Denn die Mannen von Trainer Willi Kehrberg hatten sich allen Rückschlägen im Hinrundenverlauf zum Trotz in jüngerer Vergangenheit durch beharrlichen Einsatz und daraus folgenden 13 Punkten aus sieben Spielen nah an die Konkurrenz auf den Nichtabstiegsplätzen herangerobbt. Doch dann folgte am vergangenen Sonntag der Schock. Die unglückliche 0:1-Niederlage durch ein Gegentor in letzter Sekunde beim VfL Jüchen/Garzweiler war ein deutlicher Rückschlag, der den Druck Abstiegskampf wieder extrem erhöht.

"In Jüchen haben wir eine dicke Chance verpasst, unsere Situation weiter zu verbessern", sagt Kehrberg und folgert: "Jetzt haben wir gegen Rath ein Endspiel und sind zum Siegen verdammt. Ein Punkt wäre eigentlich schon zu wenig." Das sagt der Coach mit Blick auf die unterschiedlichen Konstellationen, die sich aus den drei noch ausstehenden Partien im Jahresfinale ergeben könnten. Er befürchtet, dass die Konkurrenz im Fall einer weiteren Niederlage enteilt und der schöne Traum, auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern, damit zerplatzt ist. Hinzu kommt, dass es eine große Hypothek für den zweiten Saisonabschnitt im neuen Jahr wäre, wenn die Viersener mit zu großem Rückstand in die Pause gingen. "Bislang habe ich mich immer vor meine Mannschaft gestellt, aber jetzt müssen sich die Spieler dem Druck stellen", betont Kehrberg.

Unter diesen eher ungünstigen Voraussetzungen muss sich die junge Viersener Mannschaft vor allem spielerisch steigern. Denn gegen Jüchen war nicht nur Pech im Spiel, die Mannschaft hat es im Gegensatz zu den Partien davor nicht hinbekommen, aus ihrer stabilen Grundordnung auch offensive Akzente zu setzen. Es wird also darauf ankommen, wieder mehr Zug nach vorne zu entwickeln, ohne wie in der Vergangenheit dem Gegner zu viele Räume anzubieten. "Das haben wir in den letzten Wochen permanent trainiert. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das Gelernte umzusetzen", sagt Kehrberg. Gelingt das und in der Folge davon ein Sieg, hätte das für die Gastgeber den Charme, dass die Rather als aktueller Tabellenzehnter (21 Punkte) auch in den Abstiegsstrudel gezogen würden. Rath spielt bislang eine sehr wechselhafte Saison, starken Ergebnissen wie dem 3:1 in Velbert folgte etwa eine 1:4-Heimniederlage gegen Jüchen. "Souverän spielen die nicht", sagt Kehrberg, "doch die Stärke des Gegners darf jetzt für uns keine Rolle spielen. Mein Team muss dem Druck standhalten." Es könnte gut sein, dass die Partie wegen der Witterung auf dem Kunstrasen am Hohen Busch ausgetragen wird. Das wäre kein schlechtes Omen für die Gastgeber, denn zuletzt gewannen sie dort 3:0 gegen den 1. FC Mönchengladbach.

(wiwo)
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