Fußball "Warum sollen wir nicht weiter überraschen können?"

Viersen · Der Deutschland-Verantwortliche des Ehrendivisionisten VVV Venlo über den starken Saisonstart und die Zuschauer aus Deutschland.

 Robert Pinior vertritt in Deutschland VVV Venlo.

Robert Pinior vertritt in Deutschland VVV Venlo.

Foto: VVV

VENLO Aufsteiger VVV Venlo sorgt in der niederländischen Ehrendivision für Furore. Die als sicherer Absteiger gehandelten Grenzstädter haben alle Experten überrascht. Mit dem geringsten Etat und der unerfahrensten Mannschaft der Liga liegen Venlos Fußballer nach sieben Spieltagen mit zwölf Punkten auf dem siebten Tabellenplatz - einen Punkt und Platz hinter Rekordmeister Ajax Amsterdam. Über den starken Saisonstart und Zuschauer aus Deutschland sprach unsere Redaktion mit Robert Pinior, Deutschland-Verantwortlicher von VVV.

Herr Pinior, Venlo hat einen tollen Saisonstart hingelegt. Damit haben wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet?

Pinior Das stimmt! Besonders der Sieg bei Twente Enschede sowie der Punkt bei Europa-League-Teilnehmer Vitesse Arnheim haben uns wohl die Wenigsten zugetraut. Aber das sind alles Punkte für den Klassenverbleib, wir fangen nicht an zu träumen.

Fordern die Fans nun mehr? Immerhin steht VVV derzeit auf einem Europa-League-Qualifikations-Platz.

Pinior Unsere Fans genießen den Moment und können die Situation realistisch einschätzen. Aber klar, warum sollen wir nicht weiter überraschen können? Die Qualität unserer Mannschaft ist besser als die Meisten denken.

Sie sprechen die Qualität an. Drei deutsche Spieler gehören in der Saison zur Stammformation. Welche Rolle spielen sie?

Pinior Lars Unnerstall gehört schon jetzt zu den besten Torhütern der Eredivisie. Unser zweiter Neuzugang Lennart Thy ist im Angriff schon jetzt Publikumsliebling geworden, obwohl er noch auf seinen ersten Treffer für uns wartet. Beides sind absolute Verstärkungen. Nils Röseler war schon in der vergangenen Saison eine Bank in der Defensive. Zudem haben wir mit Etienne Amenyido noch ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent im Kader.

Merkt man dadurch auch einen gestiegenen Zuschauerzuspruch aus Deutschland?

Pinior Definitiv. Rund zehn Prozent unserer Stadionbesucher kommen mittlerweile aus Deutschland. Bei einem ausverkauften Spiel wie gegen Ajax Amsterdam sind das 800 Zuschauer. Das ist schon eine beachtliche Zahl, aber wir freuen uns immer wieder auf neue deutsche Besucher.

Sind Tickets denn einfach erhältlich?

Pinior Es gilt für bestimmte Spiele in der Eredivisie eine Club-Card-Verpflichtung. Es gibt also einen personalisierten Ticketverkauf. Allerdings ist dies keine Hürde für deutsche Zuschauer. Die Club-Card kann einfach online oder persönlich im Fan-Center vor dem Stadion beantragt und dann Tickets erworben werden. Auch die gängigen deutschen Online-Bezahlsysteme sind bei uns freigeschaltet, und es besteht eine Print-at-Home Ticketvariante. Unser nächstes Heimspiel am 15. Oktober ist direkt ein Knaller, wir erwarten PSV Eindhoven. Noch gibt es wenige Restkarten.

(hw)
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