Leichtathletik Wiedersehen mit Athleten aus aller Welt

Viersen · Reiner Görtz begibt sich auf das nächste Abenteuer seiner langen Leichtathletikkarriere. Morgen steigt der Athlet des ASV Süchteln in den Flieger ins australische Perth, wo die Weltmeisterschaften der Senioren über die Bühne gehen.

Reiner Görtz vom ASV Süchteln freut sich auf die Senioren-Weltmeisterschaften der Leichtathleten im australischen Perth vom 26. Oktober bis 6. November. Los geht's für den inzwischen 75-Jährigen aber schon morgen. "Um mich zu akklimatisieren, fliege ich bereits am 22. Oktober", sagt Reiner Görtz. In Australien wird er Teil einer stattlichen deutschen Mannschaft sein. Laut der vom Deutschen Leichtathletik-Verband veröffentlichten Teilnehmerliste sind 177 Deutsche mit von der Partie, 57 Frauen und 120 Männe. Aus dem Landesverband Nordrhein starten sieben Frauen und 14 Männer.

Auf dem Programm stehen für Görtz Zehnkampf, Speerwurf, Stabhochsprung und Diskuswurf. Doch für ihn steht nicht alleine der sportliche Ehrgeiz im Mittelpunkt, für den 75-Jährigen wird die WM ein großes Wiedersehen mit vielen Athleten aus aller Welt, die er von vorherigen internationalen Veranstaltungen kennt. "Ich habe es da mit ehemaligen Olympiateilnehmern zu tun, gegen die ich in jungen Jahren nie hätte starten können." Bereits vor sechs Jahren war Görtz im australischen Sydney bei den World-Masters-Games. "Dabei gewann ich den Speerwurf mit 39,63 Metern. Von der Weite kann ich im Moment nur träumen, weil ich solch eine Leistung durch eine Verletzung im Wurfarm nicht abrufen kann", erklärt er. Trotzdem erhofft sich der ASV-Athlet einen Platz unter den ersten Sechs, obwohl er in dieser Saison nur mit 32,15 Metern als Bestleistung zu Buche steht.

Im Mai absolvierte er in Stendal noch einen Zehnkampf und holte dabei 4362 Punkte. Dabei brachten vor allem die 400 und die 1500 Mete für ihn nicht die erwarteten Punktzahlen. "Daran habe ich intensiv gearbeitet", meint Görtz. Jüngst bei den Kreis-Seniorenmeisterschaften in Düsseldorf lief er die 1500 Meter in 9:57,81 Minuten. "Würde solch eine Zeit am Schluss meines Zehnkampfes gelingen, würde ich 240 Punkte gutgeschrieben bekommen", erklärt er. "Ich gehe jetzt davon aus, dass ich auch über 100 und 400 Meter mehr Stehvermögen habe." Bei der bislang letzten Senioren-WM im brasilianischen Porto Alegre belegte Reiner Görtz Platz sechs im Zehnkampf. "Vielleicht kann ich meine Mitstreiter jetzt über 1500 Meter überraschen", hofft Görtz.

Im Stabhochsprung will er seine diesjährige Bestleistung von 2,20 Metern überspringen. Den Landesrekord hält er ja in der Altersklasse der über 75-Jährigen. Im Diskuswurf will er den Endkampf erreichen: "Hier ist ein starkes Teilnehmerfeld, das ich nicht unterschätzen darf." Seinen gewohnten Speer und Stab lässt er zuhause. "Die leihe ich mir da aus, die werden vom Veranstalter ohnehin gestellt."

(off)
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