Willi Kehrberg "Wir wollen in den Niederrheinpokal"

Viersen · Herr Kehrberg, eigentlich ist ein Spiel um den dritten Platz der Trostpreis. Wie wichtig ist die heutige Partie für den 1. FC Viersen?

 Viersens Trainer Willi Kehrberg vor der Tribüne im Stadion Hoher Busch.

Viersens Trainer Willi Kehrberg vor der Tribüne im Stadion Hoher Busch.

Foto: BSEN

Herr Kehrberg, eigentlich ist ein Spiel um den dritten Platz der Trostpreis. Wie wichtig ist die heutige Partie für den 1. FC Viersen?

Kehrberg Schon sehr wichtig. Wir haben unsere erste Chance auf den Einzug in der Niederrheinpokal vertan und können das jetzt wieder geradebiegen. Das wollen wir mit aller Macht versuchen, schließlich waren wir jetzt zwei Jahre nicht im Niederrheinpokal dabei. Nach dem frühen Aus für Odenkirchen und dem Oberliga-Aufstieg des 1. FC Mönchengladbach, gegen die wir in den beiden Vorjahren ausgeschieden sind, waren unsere Aussichten auf den Pokalsieg eigentlich sehr gut. Und wir haben auf jeden Fall den Ehrgeiz, uns im Niederrheinpokal mit höherklassigen Teams zu messen. Das sehe ich ganz sportlich.

Ist es ein schlechtes Omen, dass Sie gegen einen A-Ligisten ausgeschieden sind und in Gestalt des Bezirksligisten SF Neuwerk jetzt wieder auf ein Team aus einer niedrigeren Spielklasse treffen?

Kehrberg Wir dürfen einfach nicht den Fehler machen, die Sache zu locker anzugehen. Denn Neuwerk wird auf dem heimischen Kunstrasen und vor den eigenen Zuschauern alles daran setzen, um weiterzukommen. Wir dürfen nicht wieder wie gegen Teutonia Kleinenbroich zu pomadig anfangen. Je schneller wir zu unserem Spiel finden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich unsere höhere Qualität auch durchsetzt. Wir müssen auf jeden Fall ein Kampfspiel verhindern. Wenn wir es zulassen, dass beim Gegner Leidenschaft aufkommt, dann wissen wir, dass wir etwas falsch gemacht haben.

Was für ein Spiel erwarten Sie denn gegen Neuwerk?

Kehrberg Ich gehe davon aus, dass Neuwerk gegen uns nicht pressen wird. Die werden ganz sicher tief stehen, uns das Spiel machen lassen und mit ihren schnellen Leuten auf Konter lauern.

Seit der nicht einkalkulierten Niederlage gegen Kleinenbroich wartet Ihre Mannschaft in der Landesliga auf einen Sieg. Mit Blick auf die Topteams hat Viersen an Boden verloren.

Kehrberg Ich sehe da keinen Zusammenhang. Anders betrachtet könnte man auch sagen, dass wir seit der Pokalniederlage von vier Spielen nur eines verloren haben. Unsere Leistung beim 0:0 gegen Odenkirchen war in Ordnung, und bei einem Topteam wie Rhede kann man wie am vergangenen Sonntag auch mal 0:1 verlieren. Was fehlt, sind die Punkte, die wir beim 1:1 gegen St. Tönis und beim 2:2 gegen den VfB Uerdingen haben liegenlassen. Dann sähe unsere Lage in der Meisterschaft jetzt ganz anders aus. Fakt ist: Wir haben jetzt ein Endspiel, dass wir mit aller Macht gewinnen wollen.

Wie wichtig wäre das für Ihr Team mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf in der Landesliga?

Kehrberg Da reicht ein Blick auf den Spielplan der nächsten Wochen. Zunächst steht das Derby gegen Nettetal an, dann spielen wir gegen Kleve und Homberg. Alles Mannschaften, die momentan einen richtig guten Lauf haben. Aber ich sehe das Spiel gegen einen so starken Gegner wie Nettetal als Chance, aus unserem Trott herauszukommen.

Also auch ein Sieg gegen Neuwerk wäre gut fürs Selbstvertrauen?

Kehrberg Wenn wir weiterkommen und mal ein paar Tore schießen würden. Denn wenn wir ehrlich sind, treffen wir derzeit zu selten. Also, ein Erfolgserlebnis mit ein paar Toren würde uns auf jeden Fall guttun. Das könnte einen Schub für die wichtigen Wochen in der Landesliga geben. Denn Fußball lebt nun mal von den Erfolgserlebnissen.

Wo sehen Sie die Gründe dafür, dass bei Ihrer Mannschaft nach dem guten Start etwas Sand ins Getriebe gekommen ist?

Kehrberg Ich will gar nicht so weit gehen und davon sprechen, dass bei uns Sand im Getriebe ist. Wie schon gesagt, war ich mit den Leistungen gegen Odenkirchen und gegen Rhede zufrieden. Richtig ist aber, dass die Ergebnisse momentan nicht stimmen. Das liegt daran, dass wir keine Konstanz in unsere Leistungen bekommen. Das mag natürlich auch daran liegen, dass wir zuletzt ein paar Ausfälle zu beklagen hatten. Wir müssen jetzt auf jeden Fall genau aufpassen, denn bis zur Winterpause benötigen wir noch ein paar Punkte.

DAVID BEINEKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

Während die Landesliga-Konkurrenz am Wochenende pausiert, trifft der 1. FC Viersen im Pokal des Fußballkreises Mönchengladbach/Viersen heute (13.30 Uhr) in Neuwerk vor dem Finale zwischen Kleinenbroich und Viktoria Rheydt im Spiel um Platz drei auf das Team der Gastgeber. Seit dem überraschenden Halbfinal-Aus gegen Kleinenbroich konnten die Viersener in der Liga nicht mehr gewinnen. Im Interview spricht Trainer Willi Kehrberg über die Bedeutung der Pokalpartie und mögliche Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf.

(RP)
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