Billard Zehn gute Gründe für einen WM-Besuch

Viersen · Die sportliche Klasse bei dem viertägigen Billardspektakel ist unbestritten. Doch es spricht noch viel mehr für einen Besuch in der Festhalle.

 Schon bei der Eröffnungsfeier der Billard-WM in Viersen herrscht in der Festhalle immer eine ganz besondere Atmosphäre.

Schon bei der Eröffnungsfeier der Billard-WM in Viersen herrscht in der Festhalle immer eine ganz besondere Atmosphäre.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Viersen Auch wenn Dreiband-Billard kein Sport ist, der im Alltag die Massen mobilisiert, so ist die Team-WM in Viersen doch Jahr für Jahr ein ganz besonderes Ereignis. Wir nennen zehn Gründe, wieso sich ein Besuch in der Festhalle in diesem Jahr auf jeden Fall lohnt.

1. Premiere Auch wenn die WM bereits zum 28. Mal in Folge in der Festhalle über die Bühne geht, steht in diesem Jahr eine Erstaufführung auf dem Programm. Erstmals wird nur noch nach dem sogenannten Scotch-Double-System gespielt. Es gibt keine Duell Mann gegen Mann mehr, sondern die beiden Spieler eines Teams wechsel sich beim Stoßen ab, bis ein Fehler passiert. Dann ist der Gegner dran, wer zuerst 40 Punkte erreicht, gewinnt. Das soll für mehr Aktion und Spannung sorgen. Da nicht klar ist, wie lange das so bleibt, könnte die aktuelle WM eine einmalige Chance sein, Zeitzeuge zu werden.

2. Deutscher WM-Titel Seit 2002 konnte keine deutsche Mannschaft mehr den Titel in Viersen gewinnen. Der Dortmunder Ronny Lindemann aus dem A-Team schätzt, dass die deutschen Chancen durch den neuen Modus steigen. Sein Mannschaftskamerad Martin Horn, Profispieler aus Essen, pflichtet ihm bei: "Ronny hat mich positiv gestimmt, wir sind gut drauf. Wir wollen auf jeden Fall eine Medaille. Für Deutschland, für das Turnier und für unseren Sport."

3. Coole Typen Die gibt es in jedem Jahr zu sehen. Die meisten Dreiband-Cracks setzen während des Spiels ein Pokerface auf, weil sie dem Gegner keinen Einblick in ihre Gefühlsleben während einer Partie geben wollen. Es ist überaus interessant, die Psychospielchen zwischen den Kontrahenten zu beobachten. Vielleicht bringt der neue Modus auch in dieser Hinsicht Verhaltensänderungen mit sich, denn es stehen sich ab Donnerstag immer vier Spieler an einem Tisch gegenüber.

4. Tradition Die Premiere in der Festhalle war schon im Jahr 1990. Seitdem hat sich das Turnier zum Wimbledon der Dreibandspieler entwickelt. Das sollte zumindest jeder Viersener einmal miterlebt haben.

5. Besonderes Ambiente Die Festhalle ist das Schmuckkästchen der Stadt Viersen, das für die WM immer besonders herausgeputzt wird. Hinzu kommen die Spieler, die ihrem Sport in elegantem Outfit nachgehen und die wegen der Centercourt-Atmosphäre dann auch besonders im Fokus stehen. Wer an einem der vier WM-Tage oder an allen in der Festhalle vorbeischaut, taucht vorübergehend in eine andere Welt ab.

6. Tolle Stimmung Früher durfte nur anerkennend geschnipst werden, heute wird besonders an den Finaltagen, wenn die Halle voll ist, auch schon mal getrötet und lautstark gejubelt. Daran haben sich inzwischen auch die Spieler gewöhnt und freuen sich darauf.

7. Günstiges Vergnügen Für eine WM sind die Tickets in der Festhalle sehr günstig. Heute 14, morgen 18, Samstag und Sonntag je 20 Euro. Die Dauerkarte gibt's für 45 Euro. Und für Viersener Bürger gibt's gegen Vorlage eines Personalausweises auch noch zehn Prozent.

8. Friedliches Miteinander Anders als beim Fußball gehen bei der WM die Fans respektvoll miteinander um. Wenn am Wochenende Belgier und Holländer kommen, wird schon mal verbal gefrotzelt, es geht aber überaus fair zu.

9. Tricks abgucken Viele haben schon mal ein Queue in der Hand gehabt und sich auch mal an einer Partie Poolbillard probiert, doch Karambolage ist dann doch etwas ganz anderes. Dennoch muss auch beim Pool manche Situation über Bande gelöst werden, da gibt es bei der WM perfekten Anschauungsunterricht von den besten Könnern unseres Planeten.

10. WM-Gefühl genießen Wann gibt es im Kreis Viersen schon mal eine Gelegenheit, live bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein. In der Stadt Viersen ist das Spektakel in der Festhalle neben internationalem Hochsprungmeeting und Jazzfestival jedenfalls das einzige Ereignis von überregionaler Bedeutung. Da sollte jeder mal erlebt haben.

(RP)
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