Fußball Zwei ehemalige Amerner finden sich in der Fremde gut zurecht

Grenzland · Im Winter verließen René Jansen und Dominik Heythausen den Schwalmtaler Fußball-Landesligisten - und haben es nicht bereut.

Wer sich auf die Suche nach Gründen dafür macht, wieso es für die VSF Amern in der Fußball-Landesliga nach einer ganz starken Hinrunde doch noch mal eng wurde in Sachen Klassenverbleib, der wird recht schnell auf zwei Namen stoßen. Am Ende ging zwar auch mit Hilfe des für drei Spiele zurückgekehrten Ex-Trainers Rainer Bruse alles gut, doch in der Rückschau wird deutlich: Die Abgänge im Winter von René Jansen und Dominik Heythausen konnten nicht kompensiert werden. Schließlich waren die beiden Spieler, die über viele Jahre zwei ganz zentrale Größen im so stimmigen Gefüge der Schwalmtaler darstellten.

"Ich habe das etwas unterschätzt", gestand denn auch kurz vor seinem Rücktritt Trainer Dennis Sobisz vor allem mit Blick auf Stürmer René Jansen und die daraus resultierende Flaute im VSF-Angriff. Auf wie viel Qualität die Amerner verzichten mussten, machte Jansen schnell beim SV Straelen deutlich, wo er der besseren Perspektiven wegen unter lautstarkem Protest der Amerner hingewechselt war. Weil der Titelfavorit der Landesliga, Gruppe 2, als Tabellenführer überwinterte und schon über einen überaus treffsicheren Sturm verfügte, war nicht so wirklich klar, wieso die Straelener Jansen unbedingt wollten und aufgrund der kurzfristigen Verpflichtung auch bereit waren, viel Geld in die Hand zu nehmen. "Unser Plan ist direkt zu Beginn aufgegangen. Als sich unser Außenstürmer David Kalokoh verletzt hat, konnte ich René direkt reinwerfen, und es hat funktioniert", sagt Straelens Trainer Stephan Houben. Und wie das funktioniert hat. Jansen stand direkt im ersten Spiel des Jahres in der Startelf und erzielte beim 2:0 gegen Kleve ein Tor. Beim folgenden 8:0 gegen Sterkrade-Nord traf er gleich dreimal. Bis auf die letzte Partie gegen Essen-West, als der Oberliga-Aufstieg schon lange feststand, beorderte Houben den 26-Jährigen immer in die Startelf. Sechs Tore standen am Ende zu Buche. "Sportlich war das der richtige Schritt für mich. Mit dem Oberliga-Aufstieg habe ich das erreicht, was ich mir erhofft habe", sagt Jansen, der keine Eingewöhnungsphase brauchte. "In der Mannschaft sind super Typen, ganz ähnlich wie in Amern." Auch wenn der Abgang bei den VSF nicht überall gut ankam, hat er seinem Ex-Verein die Daumen gedrückt und war bei den letzten drei Spielen auch dabei. "Ich bin sehr froh, dass die Jungs das noch gepackt haben."

Das gilt auch für Dominik Heythausen, der die Geschicke der VSF aus dem niedersächsischen Bramsche verfolgte, wo er aus privaten und beruflichen Gründen im Winter hingezogen war. "Das war von der Dramaturgie und vom Ausgang her typisch Amern", sagt Heythausen. Er selbst spielte in der Rückrunde in der Kreisliga Osnabrück-Land Nord für den FC Kalkriese, was der Kreisliga A bei uns entspricht. "Ich habe mich gut eingelebt, sportlich hätte es aber besser laufen können", sagt der 28-Jährige. Eigentlich hatte Kalkriese mit dem Aufstieg geliebäugelt, doch in der Endabrechnung reichte es nur zu Platz vier. Heythausen selbst legte einen tollen Start hin, schoss gleich im ersten Spiel gegen den Bippener SC den 2:1-Siegtreffer. Bei 13 weiteren Einsätze folgten noch zwei weitere Tore. "Es hätten durchaus noch ein paar mehr sein können, denn ich spiele hier offensiver als in Amern", erklärt Heythausen. Bei sich selbst und der Mannschaft sieht er noch Luft nach oben. Nächste Saison soll der Aufstieg noch mal angegangen werden.

(RP)
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