Viersen Stadt hat Lehrstellen verdoppelt

Viersen · Trotzdem kann die Verwaltung in den kommenden Jahren frei werdende Stellen gerade mal zur Hälfte durch eigene Nachwuchskräfte besetzen

Bis zum Jahr 2030 wird ein Drittel der Mitarbeiter der Viersener Stadtverwaltung altersbedingt aus dem Dienst ausscheiden. "Die Personalbedarfe steigen stetig an, und die Pensionierungswelle macht sich bei der Stadt Viersen spätestens im Jahr 2020/2021 bemerkbar", erklärt Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD).

Die Verwaltung hat deshalb ihr Ausbildungskonzept aktualisiert, setzt auf viele Ausbildungsplätze. Die Zahl der Lehrstellen kletterte in den vergangenen fünf Jahren von 31 kontinuierlich auf aktuell 67. Allerdings: "Geht man davon aus, dass alle frei werdenden Stellen durch eigene Nachwuchskräfte besetzt werden sollen, müssten die jährlichen Ausbildungsstellen noch einmal deutlich aufgestockt werden", berichtet Anemüller. Das aber sei unmöglich: "Die Stadt Viersen ist aufgrund ihrer Ressourcen nicht in der Lage, diese hohe Zahl an Auszubildenden zu betreuen." Hintergrund: Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung hat hohe Ansprüche an die praktischen Ausbildungsmodule - die Stadt müsste das vorhandene Personal schulen oder weiteres Personal einstellen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Sillekens kritisierte in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses, dass die Stadt im kommenden Jahr keine Ausbildung für Werker anbieten will. "Es ist noch früh genug, das zu korrigieren", so Sillekens. Die Zahl der niedrigqualifizierten Berufe werde in den kommenden Jahren sinken. "Aus sozialer Verantwortung heraus sollte die Stadt, wie in diesem Jahr, einen entsprechenden Ausbildungsplatz anbieten." Ein entsprechender Prüfauftrag wurde mehrheitlich beschlossen. Die SPD enthielt sich.

(mrö)
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