Stadtporträt Schwalmtal: Erholung und Natur

Schwalmtal · Schwalmtal - das klingt nach weiten Tälern und grünen Auen, nach Natur und Erholung. Das 1970 bei der Kommunalen Neugliederung eher zufällig gewählte Wortgebilde fügte die einst selbstständigen Orten Amern und Waldniel zusammen: keine Liebesheirat, eher eine Vernunftehe, die beide Ortsteile damals auf Geheiß der Bezirksregierung eingingen.

 Der Markt.

Der Markt.

Foto: Gemeinde Schwalmtal

Der industrielle Niedergang hatte damals an der Schwalm längst eingesetzt: Die Textilindustrie ­ und damit das letzte Indiz des traditionellen Webhandwerks ­ verschwand mit der Schließung der KUAG, die Rösler-Werke bekamen mehr und mehr den globalen Stahlmarkt zu spüren, und die Landwirtschaft rentierte sich nur noch für wenige Großbauern. So absurd es auch klingen mag: Diese Entwicklung bescherte der Gemeinde Schwalmtal neuen Aufschwung.

 Das Inselschlösschen.

Das Inselschlösschen.

Foto: Gemeinde Schwalmtal

Die Politik besann sich der Werte, die Natur und Erholung bieten: Binnen zwei Jahrzehnten wuchs die Gemeinde um 8000 Einwohner, heute leben hier fast 20.000 Menschen. Und es wird weiter gebaut. Schwalmtal verzeichnet kreisweit die größten Zuwachsraten. Die Kommune lockt in erster Linie Städter an, die das Leben auf dem Land dem in Straßenschluchten vorziehen. Von den 4800 Hektar Gemeindefläche sind nur 600 Hektar bebaut. Erholungsgebiete, Wald, Wasser und Landwirtschaft bestimmen das grüne Bild der Gemeinde.

Zum positiven Image trägt auch eine gute Infrastruktur bei. Schwalmtal verfügt über umfassendes Schulangebot: Neben Grundschulen (auch Offene Ganztagsgrundschulen) in allen Ortsteilen und Sektionen sind im Schulzentrum in Waldniel Haupt- und Realschule sowie Gymnasium angesiedelt. Mehr als 3500 Mädchen und Jungen werden hier unterrichtet. Kindergärten und Tagesstätten ergänzen das Angebot. Das dörfliche Leben findet seinen Niederschlag hauptsächlich in Vereinen. Ein Dutzend Bruderschaften, sechs Musikvereine, Chöre sowie elf Sportvereine erleichtern Neubürgern das Einleben. Der Bürgerbus, ein von Ehrenamtlern getragenes Nahverkehrsangebot, sorgt für Mobilität auch in den abgelegenen Gemeindewinkeln.

Über die A 52 (zwei Anschlussstellen) sind die umliegenden Städte schnell erreichbar. Bis in die Landeshauptstadt dauert die Autofahrt keine 30 Minuten. Auf Wachstum setzen Bürgermeister und Politik deshalb auch in der Zukunft. Im Ortsteil Waldniel sind die Weichen für eine neue Einkaufsmeile gestellt. Sie soll Kaufkraft am Ort binden. Im Hinblick auf die demografische Entwicklung hat Schwalmtal ebenfalls Vorsorge getroffen. Eine private Senioren-Residenz ist bereits am Ort ansässig, und Planungen für altengerechtes Wohnen im Zentrum warten nur noch auf Investoren.

Das wichtigste Faustpfand der Gemeinde aber bleibt die Schomm, Kranenbachtal und Schwalmauen stehen unter Schutz werden es wohl auch den den kommenden Jahrhunderten bleiben.

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