Telefonaktion Ärzte beantworten Fragen zu Darmkrebs

Viersen · Ab welchem Alter sollte ich eine Darmspiegelung machen? Reicht nicht auch eine Kapsel-Endoskopie, bei der man eine Kamera schlucken muss? Welche anderen Vorsorgemöglichkeiten gibt es? Welche Ernährung ist empfehlenswert? Was für Therapiemöglichkeiten gibt es?

 Am Telefon und per Internet-Chat beantworteten Chefärztin Ulrike Siegers (rechts) und Oberarzt. Ulrich Vogel vom AKH Fragen zum Thema Darmkrebs.

Am Telefon und per Internet-Chat beantworteten Chefärztin Ulrike Siegers (rechts) und Oberarzt. Ulrich Vogel vom AKH Fragen zum Thema Darmkrebs.

Foto: Kaspar Mueller-Bringmann

Zahlreiche Anrufer und Internet-Chatter nutzten die Gelegenheit, um bei der virtuellen Sprechstunde des Allgemeinen Krankenhaus Viersen (AKH) zum Thema Darmkrebs mit den Medizinern ins Gespräch zu kommen.

 Der Kaiser (2.v.li.) mit seinen Ministern und dem Präsidenten.

Der Kaiser (2.v.li.) mit seinen Ministern und dem Präsidenten.

Foto: Busch

Chefärztin Ulrike Siegers und Oberarzt Ulrich Vogel von der Klinik für Viszeral-, Allgemein- und Minimalinvasive Chirurgie, dem Zentrum für Bauchchirurgie und dem Hernienzentrum gaben zwei Stunden lang Antworten rund um das Thema Darmkrebs.

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in den westlichen Industriestaaten. In Deutschland ist es das dritthäufigste Karzinom des Mannes (nach dem Prostata- und Lungenkarzinom) und das zweithäufigste Karzinom der Frau (nach Brustkrebs). Jährlich erkranken etwa 34.000 Männer und 29.000 Frauen in Deutschland an Darmkrebs. Ungefähr zwei Drittel der Erkrankungen sind im Dickdarm (Kolon) angesiedelt, während der Rest im Mastdarm (Rektum) auftritt. Der Dünndarm ist in weniger als fünf Prozent der Fälle von Krebs betroffen. Viele Fragen der Anrufer drehten sich um die Themenbereiche Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik und Therapie von Darmkrebs. Die Teilnehmer erfuhren, dass eine Darmspiegelung ab 55 Jahren empfohlen wird. Eine solche Darmspiegelung sollte auch bei nicht krankhaftem Befund alle zehn Jahre wiederholt werden. Bereits ab 45 Jahren kann ein Stuhltest Hinweise auf verstecktes Blut im Stuhl liefern.

Zu den weiteren von den Ärzten empfohlenen Vorbeugemaßnahmen gehören: Bewegung, viel Trinken und eine ausgewogene Ernährung.

Die beiden Ärzte informierten über den Ablauf einer Darmspiegelung und versuchten, den Anrufern ihre Ängste zu nehmen.

Neben der Vorsorge interessierten sich die Teilnehmer der virtuellen Sprechstunde für die Behandlung von Darmkrebs. Dabei betonten Siegers und Vogel, dass Darmkrebs in einem frühen Stadium heilbar ist: "Kleinere Schleimhautveränderungen können bei der Dickdarmspiegelung (Koloskopie) komplett entfernt werden, bevor aus ihnen Darmkrebs entstehen kann", so Oberarzt Ulrich Vogel. Daher sei Früherkennung so wichtig. Dem Darmkrebs voraus gingen meist Darmpolypen, die sich im Laufe von wenigen Jahren bösartig veränderten. Die Heilungsmöglichkeit sei eine Operation. Da Darmkrebs sehr langsam wachse, könne eine Darmspiegelung lebensrettend sein.

Die Ärzte waren mit der Resonanz der virtuellen Sprechstunde zufrieden: "Die Aktion dient dazu, Schwellenängste abzubauen und die Menschen aufzuklären", sagte Chefärztin Ulrike Siegers.

(RP)
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