Tradition In Kaldenkirchener Pizzeria hilft die ganze Familie

Viersen · Die Pizzeria Frontiera ist seit 40 Jahren aus Kaldenkirchen nicht mehr wegzudenken. Vittorio di Marino eröffnete das Lokal an der Steyler Straße und brauchte einen Hauch Cucina Italiana nach Nettetal. Er, den alle nur Viktor nannten, war der Liebe wegen aus Neapel nach Kaldenkirchen gekommen und kochte dort mit Leidenschaft. Auch wenn er vor fünf Jahren gestorben ist, ist er doch unvergessen: Ein Foto an der Wand der Pizzeria, inzwischen an der Bürdestraße, erinnert an deren Gründer, "Grazie di tutto" (Danke für alles) ist darunter zu lesen - ein Zeichen des Dankes an den Vater.

Vor 40 Jahren gründete Vittorio di Marino die Pizzeria Fontiera in Kaldenkirchen. Sein Sohn Jürgen und dessen Ehefrau Sandra führen das Lokal an der Bürdestraße weiter.

Vor 40 Jahren gründete Vittorio di Marino die Pizzeria Fontiera in Kaldenkirchen. Sein Sohn Jürgen und dessen Ehefrau Sandra führen das Lokal an der Bürdestraße weiter.

Foto: Jobu

Die Pizzeria Frontiera ist seit 40 Jahren aus Kaldenkirchen nicht mehr wegzudenken. Vittorio di Marino eröffnete das Lokal an der Steyler Straße und brauchte einen Hauch Cucina Italiana nach Nettetal. Er, den alle nur Viktor nannten, war der Liebe wegen aus Neapel nach Kaldenkirchen gekommen und kochte dort mit Leidenschaft. Auch wenn er vor fünf Jahren gestorben ist, ist er doch unvergessen: Ein Foto an der Wand der Pizzeria, inzwischen an der Bürdestraße, erinnert an deren Gründer, "Grazie di tutto" (Danke für alles) ist darunter zu lesen - ein Zeichen des Dankes an den Vater.

Dessen Sohn Jürgen Peterburs (51) übernahm das Geschäft und eröffnete es im größeren Rahmen neu: 125 Plätze und 150 Plätze auf der erweiterten Außenterrasse gehören nun dazu. Seit einem Jahr ist die Pizzeria Frontiera an der Bürdestraße 22 ("Kolbenklemmer") zu finden. Jürgen Peterburs, der Sohn des italienischen Vaters und einer deutschen Mutter, ist Deutscher. Der 51-Jährige fühlt sich "halbdeutsch und halbitalienisch".

Eigentlich ist er gelernter Kfz-Mechaniker, stieg dann aber in das Geschäft des erfolgreichen Vaters ein und fühlt sich nun aber in der Küche der Pizzeria überaus wohl - die Leidenschaft fürs Kochen hat er wohl von seinem Vater geerbt. Stammgäste und neue Kunden schätzen Gerichte wie Involtini (sizilianische Rouladen) oder die Pizza Pit (Vegetarisch).

Neben Jürgen Peterburs arbeitet Ehefrau Sandra mit im Frontiera. Ein Grund für die lange gastronomische Geschichte: Gäste spüren die Freude der Wirtsleute, mit der sie ihre Gäste willkommen heißen, bedienen und bekochen.

Das Publikum hat sich im Laufe der Zeit verändert. Gehörten an der Steyler Straße noch 90 Prozent Niederländer zu den Gästen, sind es nun 65 Prozent Niederländer und 35 Prozent Deutsche, die regelmäßig Pizza und Pasta an der Bürdestraße 22 bestellen. Der Name ist heute so passend wie früher: "Frontiera" bedeutet Grenze - das passt zu Kaldenkirchen und seiner Verbundenheit zu den Niederlanden.

Im Gastraum führt Sandra Peterburs, geborene Todte, die Regie. Die gebürtige Hiltruperin und ausgebildete Bäckereifachverkäuferin lernte ihren künftigen Mann in Straelen kennen. Vor 28 Jahren schlossen die beiden den Bund der Ehe; gemeinsam führen sie die Pizzeria.

Im Jubiläumsmonat Februar können sich die Gäste nicht nur über zehn Prozent Rabatt freuen. Auch das Speisenangebot wurde erweitert. Inzwischen gehört dazu ein kleines Frühstück. Das Lokal, am Rande des Grenzwalds gelegen, ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Wanderer. Es bietet unterschiedliche Möglichkeiten, auch für den Beerdigungskaffee, der ab zehn Euro pro Gast angeboten wird.

Und wie geht mit der Pizzeria weiter, steht der Nachwuchs schon bereit? Zur Familie Peterburs gehören der 21-jährige Sohn Gino und die drei Jahre jüngere Tochter Angelina.

Gino ist zurzeit bei der Bundeswehr in Wesel. Er könnte sich dort auch eine längere Dienstzeit vorstellen. Angelina besucht die TÜV-Schule Rheinland, will später Kosmetikerin werden. Mit dem Familienbetrieb sind aber beide durchaus vertraut. Sie helfen aus, "um sich etwas Taschengeld dazuzuverdienen". Ob sie später einmal auch in das Ristorante einsteigen? Mutter Sandra bleibt gelassen: "Das müssen sie selbst entscheiden." Sie freut sich immer noch am meisten darüber, wenn ihre Gäste zufrieden sind. Ihr Gesicht strahlt umso mehr, wenn sich Kinder für das leckere Essen bedanken. Heinz-Willi Schmitz

(sa)
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