Lvr-Klinik Tafeln erinnern an verstorbene Drogenabhängige

Viersen · Täglich sterben in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 500 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum, 300 an den Folgen des Rauchens. Bei 200 hat der Alkohol die ausschlaggebende Rolle gespielt und drei starben, weil sie illegale Drogen konsumierten. Diese erschreckenden Zahlen präsentierte Reiner Lennertz, Leiter der Dülkener Suchtberatungsstelle für den Kreis Viersen "Kontakt-Rat-Hilfe", jetzt bei der Gedenkfeier anlässlich des nationalen Gedenktages für verstorbene Drogenabhängige.

 Im Hinterhof der Dülkener Suchtberatungsstelle wurden am Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige zwei neue Tafeln angebracht.

Im Hinterhof der Dülkener Suchtberatungsstelle wurden am Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige zwei neue Tafeln angebracht.

Foto: Busch

Täglich sterben in der Bundesrepublik Deutschland mehr als 500 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum, 300 an den Folgen des Rauchens. Bei 200 hat der Alkohol die ausschlaggebende Rolle gespielt und drei starben, weil sie illegale Drogen konsumierten. Diese erschreckenden Zahlen präsentierte Reiner Lennertz, Leiter der Dülkener Suchtberatungsstelle für den Kreis Viersen "Kontakt-Rat-Hilfe", jetzt bei der Gedenkfeier anlässlich des nationalen Gedenktages für verstorbene Drogenabhängige.

Lennartz erinnerte daran, dass einige dieser Menschen auch im Kreis Viersen begleitet wurde. "Sie haben einen Teil ihres Lebens mit uns geteilt", sagte der Einrichtungsleiter. Ute Reiche, die katholische Seelsorgerin der LVR-Klinik Viersen, sprach von einer Zahl, hinter der viel Leben, Kampf, Hoffnung und Trauer stecke.

An einer Wand im Hof der Beratungsstelle hängen bereits über ein Dutzend schwarzer Tafeln. Darrauf wurden mit weißer Schrift die Namen, das Todesjahr und das Alter von Menschen geschrieben, die im Kreis Viersen an den Folgen von Drogenkonsum gestorben sind.

Bei der Gedenkfeier wurden jetzt zwei weitere Gedenktafeln angebracht: Sie erinnern an die beiden im vergangenen Jahr verstorbenen Männer, die die Suchtberatungsstelle betreut hat. Lothar B., der eine Kindheit mit viel Gewalt erlebte, konsumierte schon in jungen Jahren Drogen. Seit seinem 18. Lebensjahr begleitete die Beratungsstelle sein Leben, das mit 53 Jahren endete. Bei Horst H. war es hingegen so, dass er erst im Alter von 58 Jahren auf die Angebote der Beratungsstelle zurückgriff. Ein großer Strauß Rosen wurde aufgestellt, mehrere Kerzen wurden für die Verstorbenen angezündet.

Insgesamt sind in den vergangenen drei Jahren zwölf Klienten der Suchtberatung verstorben. Die Mitarbeiter der Suchtberatung nutzten den Gedenktag zudem für einen Info-Stand auf dem Dülkener Marktplatz. Die Kreativgruppe der Einrichtung hatte ein Bild mit Motiven wie einem Kreuz, einem Regenbogen und einem Spritzbesteck gestaltet. Für die Besucher am Stand bestand die Möglichkeit, sich mit ihren persönlichen Bildern und Texten auf einer Leinwand einzubringen. Bianca Treffer

(tref)
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