Literaturtage Zeitreise in das Berlin ab 1920
Viersen · Federboa, lange Perlenketten, Damen mit Hut und Kopfschmuck: Die Einladung, in zeitgemäßer Kleidung zu erscheinen, nahmen nur einige Gäste des Amüsierabends "Ein rätselhafter Schimmer" an. Doch die Berliner Luft der 1920er-Jahre war dennoch rasch in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle zu spüren: Mal frivol ("Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt"), oft melancholisch ("Irgendwo auf der Welt") gelang dem Trio Größenwahn die Zeitreise.
Perfektioniert wurde sie durch Robert Nippoldt, der mit Stift und Kreise den Alltag abbildete: etwa die Kanzler der Weimarer Republik im Schnelldurchlauf zeigte; dazu den Blick auf Arbeitslosigkeit, Verzweiflung und Inflation. Für viele Besucher und auch Bürgermeister Christian Wagner (CDU) die ideale Eröffnung der Literaturtage: "Einfach schön", war oft zu hören. busch-