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Viersen Start für die neue Primusschule Dülken

Viersen · Mit 76 Schülern, aufgeteilt in drei Klassen, ist die Primusschule in Dülken gestern gestartet.

 "Wir setzen große Hoffnungen in die Primusschule"

"Wir setzen große Hoffnungen in die Primusschule"

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Der erste Schultag ist immer ein besonderer Tag. In der ehemaligen Ostschule in Dülken war es gestern aber nicht nur ein besonderer Tag, sondern auch der Beginn einer neuen Schulform. Mit ihr ist nämlich die erste Primusschule im Kreis Viersen an den Start gegangen. Sie ist eine von landesweit vier Primusschulen, die mit Beginn des Schuljahres 2014/15 an den Start gehen. "Wir setzen große Hoffnungen in die Schule. Es ist ein neuer Schultyp, den wir in NRW noch nicht kennen", sagte Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen bei der offiziellen Begrüßung der Schüler, Eltern und des Schulkollegiums, das sich aus Lehrern und Erziehern zusammensetzt.

Letzteres macht einen speziellen Bereich der Primusschule aus. "Wir sind ein multiprofessionelles Team, das die Schüler begleitet. Wir unterscheiden nicht zwischen Lehrern und Erziehern, wir sind ein Team", betonte Schulleiterin Gudrun Altemeier. Das werde sich im rhythmisierten Alltag der Schule widerspiegeln. Unterricht und Lerneinheiten, kombiniert mit gemeinsamem Frühstück und Mittagessen sind keine einzelnen Teile des Schultages, sondern gehen fließend ineinander über. Das große Ziel der Primusschule ist es dabei, Kindern eine Bildungsbiografie ohne Brüche zu ermöglichen.

Sie werden vom ersten bis zum zehnten Schuljahr gemeinsam unterrichtet, sollen aber individuell gefördert werden. Dezernent Dr. Paul Schrömbges ließ bei der Eröffnung die Geschichte der Primusschule nochmals Revue passieren. Immerhin liegen die ersten Grundgedanken schon drei Jahre zurück. "Wir sind auf einem guten Weg", bemerkte Schrömbges. Das sieht auch Rosemarie Vossen von der Unteren Schulaufsicht des Kreises so. Sie wünschte allen Beteiligten, dass sie ihr Engagement für die Schule mit Modellcharakter bewahren. "Wir haben keinen Abbruch bekannter Unterrichtsstrukturen, wenn der Wechsel von der Primarstufe in die Sekundarstufe ansteht. So entfallen Ängste und Sorgen von Schülern und Eltern", sagte Matthias Otto von der Oberen Schulaufsicht.

Als eine tolle Chance am Aufbau einer Schule mitzuwirken, bezeichnete Rainer Michaelis vom Schulministerium NRW die aktuelle Situation. Er wies darauf hin, wie wichtig es sei, dass Kinder sich nicht zu früh festlegen müssten. Sie bräuchten Raum für Entwicklung und Zeit, ihr Potenzial zu entdecken. Möglichkeiten, die die Primusschule ihnen gebe, denn dort müsse in der vierten Klasse keine Entscheidung getroffen werden, wie es schulisch weitergehen soll. "Wir sind uns der Verantwortung als Gründungskollegium bewusst und bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen", betonte Altemeier. Und genau dieses Vertrauen besteht bei den Eltern. "Wir sind überzeugt, dass das System Primusschule das richtige ist. Zehn Jahre ohne Bruch zu lernen hat uns angesprochen, so dass wir unser Kind hier angemeldet haben", sagte Johanna Wloka.

Bei Claudia Schnitzler war außerdem der Inklusionsgedanke, der sie ansprach. "Unser Sohn ist körperbehindert, und das gemischte Lernen von Kinder mit und ohne Behinderung spricht mich an. Ich habe 1987 mein Abitur in Dorsten gemeinsam mit einer blinden Mitschülerin gemacht. Körperbehinderung stellt keine Einschränkung beim Lernen dar", bemerkt Schnitzler. Sie ist sich sicher, das jedes Kind, das in seiner Schullaufbahn einmal zurückgeworfen wird, aus welchen Gründen auch immer, dies an der Primusschule aufholen kann.

(tref)
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