Niederkrüchten Stolz auf zwei Kaiser

Niederkrüchten · Die St.-Brigitta-Schützenbruderschaft Blonderath-Ryth-Silverbeek-Varbrook hat zum 100-jährigen Bestehen ein Buch herausgegeben. Es umfasst 159 Seiten und ist sehr informativ. Am Wochenende wird gefeiert.

So bunt das Titelfoto ist, ist auch das Innere des Werkes. Auf vielen farbigen und schwarz-weißen Bildern erkennen sich die Bruderschaftler von damals und heute wieder. Zugleich ist es ein Nachschlagewerk: Schützenkönige der St.-Brigitta-Schützenbruderschaft, Präsidenten, Ehrenpräsidenten, Könige und Minister, Schülerprinzen und Prinzen, das Königssilber, die Fahnen und vieles mehr. Ein Vorwort zum 100-Jährigen gaben Hochmeister Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Bundesschützenmeister Heinzgerd Dewies, Pfarrer und Präses Alexander Schweikert, Bezirksbundesmeister Hermann-Josef Linskens, Bürgermeister Herbert Winzen, 1. St.-Brigitta-Brudermeister Helmut Cremers und Schützenkaiser Gerd Heynen.

Um die Geselligkeit zu fördern, gründete sich 1907 in den südlichen Niederkrüchtener Ortsteilen eine Bruderschaft aus den vier Ortsteilen, die St. Brigitta als Namenpatronin wählten. Das war nahe liegend, weil in der Sektion Blonderath, Ryth, Silverbeek und Varbrook das St.-Brigitta-Kapellchen die einzige Kapelle ist. Recherchen ergaben, dass es sich dabei um Brigitta von Kildare handelt. Zu dieser Zeit waren viele Männer aus diesen Honschaften Mitglieder der Niederkrüchtener St.-Antonius-Bruderschaft von 1430. Die Bruderschaft ist stolz darauf, zwei Kaiser zu haben: Wolfgang Kohnen und Gerd Heynen, der im Zehn-Jahres-Rhythmus nun als Jubiläumskaiser regiert.

Vörr hongert Joar on nou

Das macht dieses Buch so lesenswert: Geschichten von heute und damals wechseln in dem Buch ab, in Hochdeutsch oder in plattdeutscher Mundart. Es handelt in Hochdeutsch und einiges op Plott über die Silverbeaker Kärmes (von dem Breyeller Ferdi Reugels), „Vörr hongert Joar on nou“, „Freud jeet vörr än neu Hämd“ und „op d’r Tiit en et Bäät“ schildert Hubert Ramakers. Ein Abschnitt berichtet über Kinder und Aktionen. Zum ersten Mal wurden sie 1975 in einem Kinderzug zugelassen. „Auch in diesem Jahr haben wir 40 Kinder dabei. Um Nachwuchs brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, freut sich der 1. Brudermeister Helmut Cremers der fast 200 Mitglieder starken Bruderschaft. „Es ziehen unsere Minis sowie ein Zug mit Jungen und Mädchen mit.“ Dass die Kirmes ohne Frauen nicht geht, erkannten die St.-Brigitta-Bruderschaftler vor 30 Jahren, als die Damen die bis dahin herrschende Männerdomäne durchbrachen. Für damalige Zeiten war dieser Weg, der in der Euphorie des Schützenfestes 1977 beschritten wurde, geradezu revolutionär. Seitdem sind die Frauen Normalität und somit ein starkes Stück St.- Brigitta-Schützenbruderschaft, so heißt es weiter in der Festschrift .

(RP)
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