Viersen Tatütas für die Irmgardis

Viersen · Bunt und abwechslungsreich präsentierte sich am Wochenende das Irmgardisfest in Süchteln. Nach zwei Jahren Pause hat sich die neue Variante, organisiert vom Werbering Viersen, dem Citymanagement und den Süchtelner Einzelhändlern, die Note sehr gut verdient.

Irmgardisfest mit Highlandgames
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Irmgardisfest mit Highlandgames

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"Herzlich willkommen liebe Leute, Irmgardismarkt ist das Motto heute", die Begrüßung von Lisa kommt zwar noch ein bisschen zögerlich, aber das ist schließlich auch kein Wunder. Wenn man fünf Jahre alt ist und auf einer Bühne steht, von weit über Hundert Augenpaaren beobachtet, dann darf man aufgeregt sein. Mit Gesang und Tanz eröffnete am Samstagmorgen rund 30 Kinder vom Familienzentrum St. Irmgardis das Irmgardisfest in der Süchtelner Innenstadt.

Nach einem gut besuchten Musikabend am Freitagabend — die beiden Bands "Chicago Rats" und "Rocket Boys" sorgten für beste Stimmung — ging es am Samstag und Sonntag mit einem vollen Bühnenprogramm weiter. Kitas und Tanzschulen beteiligten sich am Programm. Dazu kamen die verschiedensten musikalischen Darbietungen und eine Modenschau, die zeigte, was der neue Herbst und Winter bringt.

Bunt und fröhlich aber auch der Irmgardismarkt an sich. Hammerschläge sind am Stand von Umformtechniker Norbert Bahls und Messermacher Ingo Jäckel zu hören. Die beiden Männer zeigen an Ambos und an der Gasesse, wie ein Messer geschmiedet wird. Sich selber wie ein Schmied fühlen geht aber auch. Kinder dürfen unter fachlicher Anleitung Nägel schmieden.

Weniger Kraft, dafür Fädelgeschick brauchen die jungen Besucher am Stand von Perl Ina. Armbänder aus Perlen können hier angefertigt werden. "Schau mal, sind die toll!", die elfjährige Victoria ist restlos begeistert von den vielen handgemachten Glasperlen, die den jungen Designern in einem Holzkasten zur Verfügung stehen. Jade (zehn Jahre) überlegt dabei nach jeder Perle genau, welche sie als nächstes auf das Gummiband auffädeln möchte, schließlich ist es ihr ganz persönlich designtes Armband.

Gute Laune verbreitet die Fliederhexe, alias Sylvia von Kannen. An ihrem Stand geht es bunt zu. Patchwork ist angesagt. Der Renner: Die Tatütas. "Das sind Taschentüchertaschen", erklärt von Kannen. Herzliche Lacher sind immer wieder zu hören, wenn die Blicke der Besucher auf die fröhlichen Kosmetiktaschen fallen.

Wörter und Sprüche wie "Weiberkram", "Lebensnotwendig", "Hab und Gut" sowie "War spät gestern" sind nämlich darauf zu lesen und das animiert zum Lachen und Kaufen. Handgefertigte Holzarbeiten gibt es am Stand vom MS-Kontaktkreis Viersen II und am Stand der Lebenshilfe Viersen, die mit ihrer "Kleinen Werkstatt" vor Ort ist, bestimmen Arbeiten mit Mosaiksteinen das Bild. Kunst gibt es aber nicht nur auf dem Markt. Das Weber- und das Tendyckhaus sind zur Ausstellungsmeile mutiert. Bilder und Fotografien können in aller Ruhe betrachtet werden.

Auf dem Lindenplatz ist es derweil laut geworden. Rund 30 Oldtimer und ein Motorrad ziehen gerade ein. Der Motorsportclub Süchteln hat zur ersten Irmgardisausfahrt eingeladen und der Lindenplatz ist der Treffpunkt. Oldtimer bestaunen ist aber nur punktuell am Samstag möglich. Pünktlich zur Ausfahrt sind alle weg und der Platz liegt bis zur Ankunft, gut zweieinhalb Stunden später, verlassen da. Das passiert am Sonntag nicht. Von morgens bis abends locken die Stände des Krammarktes und ziehen so manchen Besucher in den Bummel-Bann.

(RP)
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