Viersen Tennisclub im Visier von Einbrechern

Viersen · Mehrfach sind Unbekannte in das Vereinsheim des Dülkener TC eingedrungen. Nun will sich der Verein besser schützen.

 Das Vereinshaus des Dülkener Tennisvereins liegt abgelegen im Stadtgarten. Diese Lage macht es für Einbrecher interessant.

Das Vereinshaus des Dülkener Tennisvereins liegt abgelegen im Stadtgarten. Diese Lage macht es für Einbrecher interessant.

Foto: franz-heinrich busch

Wenn bei Stephan Remigius mitten in der Nacht das Telefon geht, kann sich der zweite Vorsitzende und Sportwart des Dülkener Tennisclubs inzwischen schon denken, worum es geht. Zweimal wurde er allein in den vergangenen Wochen mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt. Beide Male wurde er so darüber informiert, dass Einbrecher versucht hatten, in das Vereinsheim seines Klubs einzusteigen.

Wenn im Vereinsheim die Alarmanlage losgeht, alarmiert die zuständige Wachgesellschaft nicht nur die Polizei, sondern auch Remigius und einen weiteren Vorstandskollegen. "Wir kämpfen seit Jahren mit dem Problem Einbruch. Entsprechend der Auflagen der Versicherung haben wir bereits seit langem eine Alarmanlage installiert, aber nichtsdestotrotz versuchen Unbekannte immer wieder, in das Vereinsheim einzusteigen. Wobei sich in jüngster Zeit die Vorfälle häufen", sagt Remigius.

Das Gelände des Dülkener TC liegt mitten im Stadtgarten. 230 Mitglieder greifen dort regelmäßig zu Ball und Schläger. Sieben Außenplätze stehen ihnen zur Verfügung, umgeben ist das Gelände von Wald. Diese zwar idyllische, aber abgelegene Lage ohne Nachbarn scheint die Langfinger anzuziehen. "Dabei gibt es bei uns nun wirklich überhaupt nichts zu stehlen. Hehlerware haben wir nicht", sagt Remigius. Niemand lagert Bargeld oder teure Vereinsausrüstung im Vereinshaus. Auch technische Geräte wie Computer gibt es dort nicht. "Und der "Fernseher ist ein gebrauchter, den wir für 50 Euro gekauft haben", sagt Remigius. Dem Vorsitzenden fehle das Verständnis dafür, warum Unbekannte Vereine schädigten, die sich um die Allgemeinheit kümmerten.

Das Beispiel Dülkener TC ist kein Einzelfall in der Region, auch andere Klubs kennen das Problem. Gestohlen wird zwar auch andernorts kaum etwas, weil die Alarmanlagen die Einbrecher vertreiben, aber die Sachschäden sind groß. Soweit der Verein Schäden selber beheben kann, macht er dies. So ist der Zaun im hinteren Bereich schon mehrfach von den Vereinsmitgliedern geflickt worden. Aber demolierte Jalousien, die per Elektromotor betrieben werden, und eingeschlagene Fenster sind Fälle für die Versicherung. "Wenn wir der Versicherung jeden Schaden melden würden, würde unsere Versicherungsprämie noch stärker ansteigen. Zumal haben wir die Sorge, dass die Versicherung uns aufgrund der Vorfälle kündigen könnte", sagt Remigius.

Was die Diebe mit den Zugseilen der Schleppnetze wollten, die sie letztlich haben mitgehen lassen, ist Remigius ein Rätsel. Die gestohlenen Linienbesen fanden die Vereinsmitglieder im Wald wieder. Jogger und Hundespaziergänger, die um die Problematik des Dülkener TC wissen, haben bei ihren Runden durch den Stadtgarten ein Auge auf die Anlage. Aber nichtsdestotrotz gehen immer wieder die Sirenen und die blinkenden Drehlichter los. "Wir überlegen derzeit, ob wir die gesamte Anlage nicht videoüberwachen sollen", berichtet Remigius. Die Kosten für eine solche Anlage sind auf Dauer gesehen günstiger, als die vielen Einbruchsvorkommnisse, mal ganz abgesehen vom dazugehörigen Ärger.

(tref)
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