Viersen Thönnessen: "Der Ring ist eröffnet"

Viersen · Ein im Oldtimer vorfahrender Viersener Bürgermeister, keine langen Reden, nur ein Banddurchschnitt, dafür aber jede Menge kurzweilige Unterhaltung. Eröffnung einmal anders, das erlebten die Gäste am Inneren Erschließungsring (IER).

 Bürgermeister Günter Thönnessen (r.) mit Frank Schiffers in alter Schaffneruniform.

Bürgermeister Günter Thönnessen (r.) mit Frank Schiffers in alter Schaffneruniform.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Ein bisschen erinnert es an Dorffestatmosphäre. Ein Kinderkarussell dreht sich, der Duft von Bratwürstchen liegt in der Luft, ein Kuchenzelt lockt, Biertischgarnituren sind aufgebaut und die Feuerwehr ist auch vor Ort. Allerdings ist der Platz der Aktivitäten ungewöhnlich. Alles ist nämlich auf dem Park-and-Ride-Parkplatz hinter dem Viersener Bahnhof direkt neben der Brüsseler Allee aufgebaut, dem neuen Teilstück des Inneren Erschließungsringes (IER).

 Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen reiste im Oldtimer an, um das rot-weiße Flatterband offiziell durchzuschneiden. Mit den bedeutungsvollen Worten "Der Ring ist eröffnet" gab er das Straßenstück für den Verkehr frei.

Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen reiste im Oldtimer an, um das rot-weiße Flatterband offiziell durchzuschneiden. Mit den bedeutungsvollen Worten "Der Ring ist eröffnet" gab er das Straßenstück für den Verkehr frei.

Foto: Stadt Viersen

Der rückte am Wochenende in den Mittelpunkt. Zwar schon seit Wochen in Benutzung, stand nun die feierliche Eröffnung des letzen Teilstückes zwischen Freiheitsstraße und Antwerpener Platz an. Und die begann laut hupend. Viersens Bürgermeister Günter Thönnessen reiste im Oldtimer an, um das rot-weiße Flatterband hochoffiziell durchzuschneiden. Mit den vier bedeutungsvollen Worten "Der Ring ist eröffnet", gab Thönnessen die Straße damit für den Verkehr frei, wobei es zunächst einmal Oldtimer waren, die über den IER rollten. Die zeitgleich gestartete Viersener Oldtimerrallye hatte genau dieses Teilstück in ihre Route aufgenommen und an dieser Stelle den ersten Kontrollpunkt installiert.

Thönnessen hob kurz nochmals die Arbeit von Dietmar Schmitt hervor, dem verantwortlichen Projektsteuerer für den IER. Schmidt habe einen supertollen Job gemacht. "Er war jeden Morgen als erster auf der Baustelle und sorgte dafür, dass alles lief", sagte Thönnessen. Schmidt selber dankte nochmals seinem ganzen Team sowie den Ingenieurbüros und Baufirmen für die gute Zusammenarbeit. "Nur als Team konnten wir das Projekt so zügig realisieren", betonte der Projektsteuerer.

Reichlich Lob gab es von Besuchern. "Es ist einfach schön geworden. Der Fahrradweg bietet zudem viel Platz und ist super ausgebaut. Es macht Spaß hier zu fahren", bemerkte Johanne Zedlacher-Stumpe. Auch Longboarder hätten Spaß an der neuen Radwegstrecke. Sein Sohn führe hier mit Begeisterung, fügte Michael Zedlacher an. Als einfach nur praktisch bezeichnete CDU-Ratsfrau Anne Kolanus den IER. "Wir sind dankbar, dass der IER endlich fertig ist. Die Große Bruchstraße erfährt Entlastung und es ist einfach praktisch, wenn man zum Bahnhof fährt", so Kolanus. Einen kleinen Kritikpunkt hatte sie allerdings und der betrifft die Ampelschaltung für Fahrradfahrer. An der müsse nach ihrer Meinung noch nachjustiert werden. Das gemütliche Zusammensein mit Blick auf die in regelmäßigen Abständen vorbeifahrenden Oldtimer begeisterte die Besucher, aber noch schöner war die Mitfahrt in einem solchen. In Anlehnung an die Oldtimerrallye gab es für die Besucher eine besondere Überraschung. Auf sie wartete ebenfalls ein Oldtimer in Form eines Neoplan SH 6 aus dem Jahre 1955. "In einem solchen Bus bin ich schon durch die Schweiz gefahren. Diese Panoramascheiben sind einfach herrlich", schwärmte Andreas Klomps. Mit dem Panorama der Berge konnte Viersen zwar nicht mithalten, dafür gab es Thönnessen zusammen mit dem Viersener Urgestein Frank Schiffers als Busbegleitung in alter Schaffner-Uniform. "Wir begrüßen sie herzlich in der Buslinie 1A Viersen", scherzte Schiffers, bevor Fahrer Herbert Schaper vom Düsseldorfer Reisebüro Adorf, das gleich drei solcher Oldtimerbusse besitzt, die Fahrt über den IER startete.

Bürgermeister Thönnessen machte während der Fahrt auf die noch zu bebauenden Flächen am IER aufmerksam und erinnerte daran, wie es einst ausgesehen hatte, als die Britische Rheinarmee noch das Depotgelände hatte und alte Textilfabriken die heutige Straße säumten. Gemütlich in den bequemen roten Plüschbänken sitzend, genossen die Bürger die rund 20 Minuten andauernden unterhaltsamen Fahrten. Eine Eröffnung, die beim Publikum gut ankam.

(tref)
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