Viersen Trickdiebe sind in Viersen unterwegs

Viersen · Methoden von Taschendieben sind vielfältig. Weihnachtsmärkte nutzen sie gerne. Die Aufklärungsquote ist schlecht.

So schützen Sie sich gegen Diebe auf dem Weihnachtsmarkt
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So schützen Sie sich gegen Diebe auf dem Weihnachtsmarkt

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Foto: dpa, dna cul

Der Duft von Glühwein, Zimt und Honigkerzen liegt in der Luft. "Last Christmas" trällert aus den Lautsprechern. Rote, grüne und gelbe Glühbirnen stimulieren zusätzlich die Sinne. Im dichten Gedränge kommt es auf dem Weihnachtsmarkt unweigerlich zu leichten Remplern. Das nutzen Taschendiebe aus. Häufig arbeiten sie zu zweit. Der eine lenkt ab, der andere greift zur Geldbörse. Das Opfer ist zunächst ahnungslos. Erst am nächsten Glühweinstand bemerkt es, dass sein Portemonnaie gestohlen wurde. Und so endet der fröhliche Bummel über den Weihnachtsmarkt oft vorzeitig und gar nicht mehr besinnlich. Vor den anstehenden Weihnachtsmärkten im Kreis warnt die Polizei vor Trickbetrügern und Taschendieben. "Wenige Sekunden Unaufmerksamkeit reichen den meist professionell tätigen Dieben für ihr kriminelles Tun", sagt Antje Heymanns, Kriminalhauptkommissarin in Viersen.

Beispielhaft warnt die Polizei immer wieder vor dem Wechselgeldtrick, dem "Rempel- oder Antanztrick", dem "Ketchuptrick" oder dem "Kartentrick": Die Diebe beschmutzen dabei ihre Opfer mit Kaffee oder Speisen und stehlen beim "hilfsbereiten" Säubern die Geldbörse. Menschen werden im Gedränge angerempelt, angetanzt, angebettelt oder eine Landkarte vorgehalten. Die Ablenkung nutzt meist ein Mittäter aus, um Handtaschen, Geldbörsen oder Smartphones zu stehlen. "Mit der Beute sind häufig auch viele Erinnerungen, Fotos oder wichtige Daten in den Smartphones unwiederbringlich verloren", so Heymanns. In den Händen von professionell arbeitenden Tätern birgt das Diebesgut weitere Gefahren, wenn mit den Ausweisen, Bankkarten oder erbeuteten Daten aus Mobiltelefonen weitere Straftaten begangen werden.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2014 registrierte die Polizei im Kreis Viersen 146 Fälle von Taschendiebstahl, das sind 35 mehr als im Vorjahreszeitraum. "Nur in wenigen Fällen bemerken die Opfer den Diebstahl sofort und sind insoweit auch nur selten in der Lage, die Tatverdächtigen zu erkennen, weshalb die Aufklärungsquote mit etwa sechs Prozent sehr niedrig ist", sagt die Kriminalhauptkommissarin. Oft wird der Diebstahl erst Stunden oder gar Tage später festgestellt, was die Aufklärung maßgeblich erschwert und eine erfolgversprechende polizeiliche Fahndung nach den Tätern vereitelt.

Beste Gelegenheiten finden die Diebe auf den nun überall stattfindenden Weihnachtsmärkten, weshalb die Polizei im Kreis Viersen ihre Aktivitäten noch einmal verstärkt. Mit einem Infostand und offenen Augen wird die Polizei am morgigen Samstag, 29. November, zwischen 11 und 18 Uhr, den Weihnachtsmarkt in Süchteln besuchen.

(RP)
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