Viersen TSV Boisheim zahlt weniger für Rasenplatz

Viersen · Der Sportausschuss folgt dem Vorschlag der Verwaltung. Boisheims Eigenanteil sinkt auf 20 Prozent

 Der neue Allwetterrasenplatz auf der Anlage des TSV Boisheim nimmt Gestalt an. Die Grashalme sprießen kräftig.

Der neue Allwetterrasenplatz auf der Anlage des TSV Boisheim nimmt Gestalt an. Die Grashalme sprießen kräftig.

Foto: Jörg Knappe

Aufatmen beim TSV Boisheim. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Sportausschuss bei Gegenstimmen von SPD und FDP, dass der Eigenanteil des Fußballvereins aus dem kleinsten Viersener Stadtteil beim Bau eines Allwetterrasenplatzes auf seiner Anlage an der Brüggener Straße reduziert wird. Anstatt mit 58.875 Euro müssen die Boisheimer sich nur noch mit 47.000 Euro an den Gesamtkosten von 235.500 Euro beteiligen. Die Finanzierungslücke von 11.875 Euro soll aus Restmitteln der Sportpausschale 2016 geschlossen werden.

Auslöser für diese Entscheidung war ein Antrag des TSV-Vorsitzender Manfred Wynands von Mitte Februar. Darin brachte er noch mal ganz klar zum Ausdruck, welche Bauchschmerzen der Verein vor allem mit dem zeitlichen Ablauf der Mitteilungen über Kostensteigerungen für den Verein habe. Ursprünglich sollte der Bau des neuen Platzes nämlich "nur" 185.000 Euro kosten, der Eigenanteil des TSV war auf maximal 40.000 Euro festgelegt. Für diese Summe hinterlegte Wynands eine Bürgschaft. Im Oktober 2016 brachte dann aber ein Gutachten kurz nach Baubeginn zutage, dass sich die Baukosten um rund 50.000 Euro erhöhen. Es folgte sogar ein Baustopp. Weil es auch bei den anderen Sportplatzmodernisierungen am Hohen Busch und im Dülkener Stadtgarten zu Kostensteigerungen kam, beschloss der Stadtrat, die Sportpauschale des Landes bis ins Jahr 2023 zu verplanen. Bedingung war aber, dass der Eigenanteil der Vereine von 20 auf 25 Prozent steigt.

Während der 1. FC Viersen, die LG Viersen und der Dülkener FC damit gut leben konnten, sorgte das beim TSV für Unwohlsein. Denn der hatte sich bei seinen Mitgliedern nur das Okay für die ursprüngliche Planung geholt. Während die Stadt als Bauherr weiterbauen ließ, lag der Bescheid über die genaue Höhe des Boisheimer Eigenanteils erst Anfang Dezember im Postkasten. In der Folge arbeitete der TSV den Kompromiss aus, maximal 47.000 Euro zu tragen, was 25 Prozent der ursprünglichen Summe entspricht. Dafür bekamen sie Anfang März bei ihrer Jahreshauptversammlung eine knappe Mehrheit.

Bei der Sportausschusssitzung begründeten SPD und FDP ihre ablehnende Haltung vor allem mit der Sorge, dass auch die anderen betroffenen Vereine eine Reduzierung ihres Eigenanteils fordern könnten. Dem entgegnete die Verwaltung, dass die Verträge mit dem 1. FC Viersen und Dülken auf Grundlage der 25-Prozent-Regel geschlossen wurden, die Boisheimer Vereinbarung habe dagegen auf den 20 Prozent gefußt. "Wir sind in Boisheim Bauherr. Wenn der Verein sich raushält, dann zahlen wir alles", sagte Sportdezernent Paul Schrömbges den Sportausschussmitgliedern, um dann aber zu beschwichtigen: "Ich will keine Drohszenarien aufbauen, ich will fertig werden und das mit den Sportvereinen durchdrücken." Die Mehrheit erhörte ihn.

(RP)
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