Schwalmtal Umweltfreundlich gegen Unkraut

Schwalmtal · Die Friedhofsverwaltung der Kirchengemeinde St. Matthias hat einen Wildkrautbrenner angeschafft, der ohne Herbizide Unkraut bekämpft

 Hubertus Nelissen, Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung, führt den Wildkrautbrenner über die Friedhofswege.

Hubertus Nelissen, Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung, führt den Wildkrautbrenner über die Friedhofswege.

Foto: Ahlen

Er faucht wie eine kleine Dampflok, der "thermHit 75" der niederländischen Firma Hoaf. "Die Niederländer sind immer pfiffig mit solchen Erfindungen", sagt Hans-Georg Rohbeck von der Friedhofsverwaltung St. Matthias. Wenn Hubertus Nelissen, Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung, jetzt gegen Wildkräuter auf den Wegen des Friedhofs in Amern St. Georg vorgeht, muss er sich nicht mehr mit dem Messer in der Hand bücken: Der neue Wildkrautbrenner lässt sich ganz einfach schieben.

Allerdings hat Nelissen dabei immer einen Feuerlöscher in Reichweite. "Sicher ist sicher", sagt er, auch wenn das Gerät nicht mit offenen Flammen arbeitet. Wenn Gartenbesitzer Unkraut "abflämmen", halten sie offene Flammen oft so lange auf die Blätter, bis diese zu brennen beginnen. Im Sommer muss deshalb häufig die Feuerwehr ausrücken. Auch wenn es nicht zum Feuer kommt, hilft das Brennen nicht: Die Asche wirkt wie Dünger, lässt Unkraut kräftiger sprießen.

"Es geht nicht darum, die Pflanzen abzubrennen", erklärt Nelissen. "Die Hitze beim Drüberfahren reicht aus, um die Struktur des Eiweißes in den Pflanzen zu zerstören - sie sterben ab." Alle vier bis sechs Wochen muss er mit der Maschine über die Wege fahren, um das Unkraut in Schach zu halten.

Als die Maschine zum ersten Mal zum Einsatz kam, glaubte so mancher Friedhofsbesucher, die Mitarbeiter würden verbotenerweise Gift einsetzen. Die Friedhofsverwaltung konnte die Vorwürfe natürlich entkräften, die Maschine kann in den Händen von Nelissen weiter ungehindert ihren Dienst versehen.

(hah)
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