Kreis Viersen Und das sagt der Verteidiger

Der junge Mann aus Dortmund, der im August in Anrath gemeinsam mit seiner damaligen Freundin das Baby aus dem Flöthbach getötet haben soll, sitzt derzeit in Heinsberg im Jugendgefängnis. "Er ist alle paar Wochen mit einem Seelsorger in Kontakt", sagt sein Verteidiger Dr. Stefan Tierel.

Kreis Viersen: Und das sagt der Verteidiger
Foto: Polizei

Der 19-Jährige sei schockiert und betroffen über die Tat. "Er macht sich Vorwürfe. Er ist erschüttert, dass er nicht die Reißleine gezogen hat", so der Strafverteidiger. Warum es zu der Tötung des neugeborenen Jungen kam, kann der Strafverteidiger mit Kanzleien in Krefeld und Düsseldorf nicht beantworten. "Ich weiß, dass eine Babyklappe als Lösung ein Thema war. Möglicherweise kam es aber dann bei der Geburt zu Kurzschlussreaktionen."

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Foto: Schütz

Der 19-Jährige komme aus einem "geordneten Elternhaus" in Dortmund, habe aber Brüche in seiner Biografie, so Tierel. Welchen Tatbeitrag der Dortmunder geleistet hat, wird vor Gericht zu klären sein. Der Prozess wird voraussichtlich im März kommenden Jahres in Krefeld vor der Schwurgerichtskammer verhandelt. Ob die Anklage auf Mord oder Totschlag lautet, ist noch unklar. Niedere Beweggründe und Heimtücke, Voraussetzungen für eine Mordanklage, könnten in dem Fall in Betracht kommen.

Stefan Tierel geht zunächst davon aus, dass das Paar nach dem Jugendstrafrecht verurteilt wird. Dann läge die Höchststrafe bei zehn Jahren.

(saja)
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