Schwalmtal Van Aakens Leben in Bildern

Schwalmtal · Im Jahr des 100. Geburtstags des Waldnieler Laufdoktors Ernst van Aaken feiert der OSC Waldniel seinen Gründer. Heute Abend wird im Rathaus eine Ausstellung eröffnet, die ihn "als Mensch, Arzt und Trainer" zeigt.

Ernst van Aaken machte gern einen Handstand – ob vor Kommilitonen auf dem Tisch oder vor seinen Trainingsschülern auf einer Bank in der Waldnieler Schomm. Das konnte John E.Crisp beim Sichten der Bilder zur Ausstellung über van Aakens Leben gleich mehrfach feststellen. Der 74-jährige Crisp, seit 34 Jahren 1. Vorsitzender des von van Aaken gegründeten OSC Waldniel, hatte in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun, um die Ausstellung über den Ehrenvorsitzenden des OSC und den Schwalmtaler Ehrenbürger Dr. Ernst van Aaken im Waldnieler Bürgerhaus vorzubereiten. Heute Abend wird die Schau feierlich eröffnet.

Unveröffentlichte Schrift entdeckt

Mit der Ausstellung und dem morgigen 10-Kilometer-Straßenlauf feiert der OSC den Geburtstag seines Gründers sozusagen vor: Van Aaken wäre am 16. Mai 100 Jahre alt geworden. John E. Crisp sichtete seit Wochen nun alte Zeitungsausschnitte, Fotos, Dokumente und Gegenstände, die einst van Aaken gehörten und Teile eines Puzzles zu seinem Lebenswerk sind. Bei der Vorbereitung der Ausstellung im Foyer des Bürgerhauses half ihm Ernst Huhnen, ein ehemaliger Laufschüler van Aakens. Auch Bürgermeister Reinhold Schulz unterstützte die Aktion, besorgte Stellwände für die historischen Zeitungsartikel und Fotos und sechs Vitrinen, in denen die interessantesten Dinge aus van Aakens Zeiten präsentiert werden. "80 Prozent der Sachen, die jetzt ausgestellt werden, sind in unserem Besitz", berichtet Crisp. Im van-Aaken-Nachlass habe sich auch eine unveröffentlichte Schrift "über Sport und Christentum, dem Weihbischof Heinrich Gleumes (Münster) gewidmet" gefunden. Ob es nun van Aakens Ausdauer- oder Krebstheorie oder seine vielen veröffentlichten Bücher und Fachbeiträge sind – die Darstellung seiner Konzepte benötigt viel Platz. Crisp stellt außerdem viele Kuverts aus aller Welt aus – Beweis für die vielen Kontakte, die van Aaken in alle Welt unterhielt. Der älteste Sohn des Laufdoktors, Willi-Josef, brachte Dinge wie die Promotionsurkunde zum Doktor der Medizin, bislang unbekannte Fotos aus der Schulzeit van Aakens und viele Ehrenzeichen und Medaillen seines Vaters in die Ausstellung ein. Sogar ein Foto der "tschechischen Lauf-Lokomotive" Emil Zapotek mit van Aaken, der damals schon im Rollstuhl saß, ist dabei.

Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit den Waldnieler Marathonläufen, vornehmlich denen für Frauen. Crisp hat außerdem alte Spikes, die Ehrenbürgerurkunde van Aakens und die Urkunde zum Bundesverdienstkreuz in die Schau aufgenommen. Er ist sicher: "Viele Besucher, auch auswärtige, werden sich gern an van Aaken als Mensch, Arzt und Trainer erinnern."

(RP)
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