Die Nebenstelle war im vergangenen Jahr nur vom 1. Januar bis zum 11. Juli für den Publikumsverkehr geöffnet, und zwar einmal wöchentlich: dienstags von 9 bis 12 Uhr. Seit Juli ist geschlossen. Die Gemeindeverwaltung legte nun dem Hauptausschuss eine Rechnung vor: An den 28 Öffnungstagen zwischen Januar und Juli mit je drei Stunden wurden 158 "bürgerservicerelevante Dienstleistungen" erbracht, etwa wenn Bürger Pässe, Führungszeugnisse oder Meldebescheinigungen brauchten. Darüber hinaus wurden Formulare und gelbe Säcke ausgegeben. Dem stellte die Verwaltung Kosten von 22.034 Euro pro Jahr für Büroarbeitsplatz und Personal gegenüber. Das Verhältnis von nachgefragten Dienstleistungen und Kosten zeige, dass die Nebenstelle "aus wirtschaftlichen Gründen auf Dauer geschlossen werden" könne, erklärte Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos). Einzelne Dienstleistungen, etwa die Ausgabe von gelben Säcken, könnte gegebenenfalls der Handel übernehmen.

Wassong schlug vor, in dem Haus ein Dorfgemeinschaftshaus einzurichten. Mehrere Vereine, die eine Heimat suchten, hätten sich an die Gemeinde gewandt. Dem Vorschlag konnte der Ausschuss nicht folgen, wenngleich Anja Degenhardt (Grüne) die Idee begrüßenswert fand. Johannes Wahlenberg (CDU) warnte vor Kosten und forderte ein Konzept. Jörg Stoltze (SPD) schlug vor, kleine, bezahlbare Wohnungen für junge Leute dort einzurichten. Einstimmig beauftragte der Ausschuss die Verwaltung, zunächst ein Konzept zu erstellen, wie das Gebäude künftig genutzt werden kann.