Viersen Viel Beifall für Klassikkonzert in der Kirche St. Remigius

Viersen · Aufgeführt wurde Pergolesis "Stabat Mater"

 Sopranistin Christine Léa Meier (Mitte) bestach bei ihrem Auftritt durch ihre unangestrengte Höhensicherheit.

Sopranistin Christine Léa Meier (Mitte) bestach bei ihrem Auftritt durch ihre unangestrengte Höhensicherheit.

Foto: Knappe

Es war der erste warme Sonnensonntag in diesem Frühjahr, und dennoch konnten sich die Initiatoren des traditionellen Konzertes zum Palmsonntag über eine gut gefüllte Kirche freuen. Kantor Thorsten Konigorski hatte das beliebte "Stabat Mater" von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736) gewählt und diesem letzten Opus des Italieners zwei Arien vorangestellt - eine aus der Matthäus-Passion und eine aus der Johannes-Passion, beide von Johann Sebastian Bach.

Der Sopranistin Christine Léa Meier aus Mönchengladbach, Absolventin der Kölner Musikhochschule und häufig in Konzerten im In- und Ausland zu erleben, und der Mezzosopranistin Sandra Schares, die an der Musikhochschule Essen ausgebildet wurde und bereits im Opern- wie im Konzertfach reiche Erfahrungen sammeln konnte, waren damit anspruchsvolle Aufgaben zugedacht.

Während es Meier in ihrer Arie "Blute nur, du liebes Herze" aus der Matthäus-Passion trotz makelloser Wiedergabe ein wenig an Facettenreichtum fehlte, wusste Schares bei "Es ist vollbracht" aus der Johannes-Passion mit reich differenzierter und packender Interpretation zu fesseln. Der eigentlich der Gambe zugedachte obligate Begleitpart war bei Josef Ondruj und seiner volltönend klingenden Bratsche bestens aufgehoben.

Großartig und vorbildlich aufeinander abgestimmt, gelangen den Sängerinnen ihre äußerst komplizierten und diffizilen Parts im "Stabat Mater". Ob solistisch oder im Duett - immer wussten die gut harmonierenden Vokalistinnen mit stilistisch einwandfreier, intonationssicherer und lebendiger Wiedergabe zu begeistern. Die Sopranistin bestach durch ihre unangestrengte Höhensicherheit, während die Mezzosopranistin im Dramatischen ("Fac, ut portem Christi mortem") besondere Stärken zeigte.

Mit Chisato Yamamoto (1. Violine), Anna Kaiser (2. Violine), Josef Ondruj (Viola), Theresa Ondruj (Violoncello) und Leo Niederehe (Kontrabass) hatte Thorsten Konigorski, der den Continuo-Part an der Truhenorgel übernommen hatte, ein Quintett von Güte und Klangschönheit verpflichtet, das maßgeblich zum Gelingen des mit großem Beifall bedachten Konzertes beitrug.

(oeh)
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