Viersen Vier Bands ließen Wände im Josefshaus wackeln

Viersen · Glückliche Gesichter vor und auf der Bühne: Im ausverkauften Josefshaus wurde bei "Süchteln brennt" gerockt

Mit gestrafftem Konzept, perfekt und liebevoll inszeniert, geht das Rockfestival "Süchteln brennt" ins 21. Jahr. Im ausverkauften Josefshaus haben zahlreiche Protagonisten der Viersener Musikszene das längst legendäre Event genutzt, um sich mit einem begeisterungsfähigen Publikum auf das neue Musikjahr einzustimmen.

Vier statt wie bisher fünf Bands traten beim Süchtelner Rockspektakel auf. "So kommen die einzelnen Bands besser zur Geltung; wir können dem Publikum einen stimmigeren Stilmix und damit unterm Strich noch mehr Qualität bieten", so die Begründung von Festival-Organisator Markus Heines. Mit der Ska-Combo Scruffyheads, den Metallern In Arcane, den "Eier mit Speck"-Publikumslieblingen Elfmorgen und dem Krefelder Reggae/Dancehall-Kollektiv Modo Mashup Soundsystem sollte das gelingen.

Wie eng die Viersener Musikszene zusammensteht, war bei "Süchteln brennt" erneut hautnah zu erleben. Da reihte sich etwa "Eier mit Speck"-Mitveranstalter Christoph "Tappi" Tappeser in die Schar der ehrenamtlichen Helfer ein und schenkte Bier aus. Auch Susanne Rosen, die nach der langjährigen "Mutter der Talente", Birgit Zerres, für die Stadt den Bandcontests "Young Talents" organisiert, hatte sich unters Publikum gemischt. Ebenso Hubert-Vootz-Haus-Leiter Otto Strutz, der mit seinen Jugendlichen das Band-Catering beim Bandcontest betreut. Backstage hielt das Viersener Gitarrenlabel Acoustic Delite den "Künstler-Notfallkoffer" bereit. Dazu begleitete Label-Mitbetreiber Timo Brauwers die Band In Arcane bei einem Stück mit seiner Gitarre.

Zuvor hatte die Kölner Ska-Band Scruffyheads mit schmetternden Bläsersätzen, rockiger Gitarre und swingenden Breakbeats das feierfreudige Publikum erfolgreich zu ausgelassenen Tanzeinlagen animiert. Da war sie wieder zu spüren, die ganz besondere "Süchteln brennt"-Atmosphäre. Perfekte Vorbereitung für In Arcane, die die Steilvorlage nutzten und mit einer fulminanten Metal-Show die Wände im Josefshaus wackeln ließen. Mit sympathischer Punk-Attitüde schrieben Elfmorgen eine Erfolgsgeschichte weiter, die 2016 beim "Eier mit Speck"-Festival begonnen hatte. Dort hatten die Frankfurter die Herzen der Zuschauer mit ihrer authentischen Art erobert. Nicht nur beim veritablen Underground-Smash-Hit vom "Oberlippenbart" wurde textsicher mitgesungen. Glückliche Gesichter auf und vor der Bühne. Ein furioses Finale bot das Mondo Mashup Soundsystem. Die Zwölf-Mann-Truppe nahm den Breakbeat-Faden der Scruffyheads auf und wob ein kunstvolles Netz aus Reggae-Grooves, Rock, Soul und Weltmusik, in dem sich das begeisterte Publikum verfing. Totale Eskalation, Abrissparty.

(dmai)
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