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Niederkrüchten Vier- und zweibeinige Artisten

Niederkrüchten · Ab Freitag bittet der Circus Hansa Wunderland an der Begegnungsstätte Niederkrüchten Besucher in die Manege. Zu sehen gibt es klassischen Zirkus mit vielen Tieren. Und einen neunjährigen Artisten.

Eigentlich heißt Daniel mit Nachnamen Bügler. Weil das aber für einen Zirkusartisten ein eher unspektakulärer Name ist, tritt der Neunjährige als "Daniel Rastelli" auf. Das verpflichtet. Und so gibt der Steppke beim Pressetermin mal eben eine kleine Privatshow. Rasant springt auf ein Brett, das auf einer Rolle bedrohlich hin und her wippt. Jeder andere hätte sich dabei mindestens die Füße gebrochen, doch der junge Rastelli balanciert mit der Selbstverständlichkeit eines alten Manegenhasen – und zeigt dabei noch Kunststücke mit dem Lasso oder dem Diabolo.

Zehn Monate im Jahr auf Tour

Am Wochenende wird er das vor ein paar hundert Zuschauern tun. Dann öffnet der Circus Hansa Wunderland an der Begegnungsstätte seine Pforten. Ein richtiges kleines Wagendorf hat sich rund um das prächtige Zirkuszelt gruppiert. Zirkusfamilie Neigert ist zu Gast in Niederkrüchten. Zehn Monate pro Jahr sind die Neigerts auf Tournee durch große Städte und kleine Dörfer. Seit sieben Generationen lebt diese Tradition. "Wir sind eine Zirkus-Dynastie", sagt Eugen Neigert, der Zirkusdirektor. Seine Vorfahren zogen noch als Gaukler mit einem Karren von Jahrmarkt zu Jahrmarkt. Da ist der Aufwand heute etwas größer: Lkw, Wohnmobile, Tiertransporter bilden den Konvoi.

27 Mann und diverse Tiere gehören zum Tross. Zu den Stars in der Manege gehört zum Beispiel die größte Lama-Herde Europas. Auch Pferde und Kamele treten auf. Gerade allerdings räkelt sich Kamelpärchen Ivan und Titanic eher unzirzensisch im Gras und lässt sich die Sonne auf die Höcker scheinen. Freuen können sich die Besucher auch auf zweibeinige Artisten. Auf atemberaubende Trapezkunst oder auf die außergewöhnliche Balance-Nummer von Mike Grog.

Johnny Bügler wird in seiner preisgekrönten Lasso-Show den "Butterfly" zeigen, einen der schwierigsten Lasso- Tricks. Dazu gibt es Tierdressuren. Und natürlich Clowns. "Wir bieten klassischen Zirkus", betont Neigert. Und der kann auch im Internet- und Event-Zeitalter noch begeistern. "Zirkus ist ein Kindheitstraum für Jung und Alt", meint der Chef. "Den Manegenduft und den Peitschenknall des Tierdompteurs, das gibt es nur im Zirkus, nicht im Fernsehen."

Daniel "Rastelli" Bügler hat das buchstäblich mit der Muttermilch aufgesogen. Mit zwei Jahren stand er zum ersten Mal in der Manege. Jetzt ist er neun – und fast schon ein alter Hase. Wenn er nicht gerade auftritt oder probt, geht er in die Schule. Die fährt beim Zirkustross praktischerweise gleich mit. Denn in NRW gibt es die "Schule für Circuskinder". In rollenden Klassenzimmern werden etwa 75 Kinder aus 15 Zirkussen von ausgebildeten Lehrern unterrichtet. Gerade sind Ferien. Zum Glück, findet Daniel: "Schule ist nicht so mein Ding."

(RP)
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