Viersen Vierbeiner lassen Senioren strahlen

Viersen · Der Tag des Hundes ist für das St. Cornelius-Seniorenheim in Dülken seit drei Jahren ein ganz besonderer Termin. Die Bewohner erhalten Besuch von der Ortsgruppe im Deutschen Doggen Club - und sind total begeistert.

 Sieben Doggen laufen durch den Garten des St. Cornelius-Seniorenheims. Die Bewohner sind begeistert.

Sieben Doggen laufen durch den Garten des St. Cornelius-Seniorenheims. Die Bewohner sind begeistert.

Foto: Busch

Die Augen von Käthe Nickels und Gertrud Bohnen strahlen um die Wette. Der Grund ist groß, hat eine dunkle Fellfarbe und sabbert vor Begeisterung ein bisschen. Wobei dies an den Leckchen liegt, die Sven Mai den beiden Senioren für Lilly in die Hand gedrückt hat. Auf ein kurzes "Sitz" seitens Mai setzt sich die Hündin erwartungsvoll vor Nickels und Bohnen. Nickels zögert nicht lange, sofort gibt es aus ihrer Hand einen Hundekeks. Das Tuch, das Mai mit der Bemerkung "Für die Hände" aus der Tasche zieht, lehnt Nickels lachend ab. "Das macht doch nichts. Ich bin mit Hunden groß geworden und auch später hatte ich selber welche. Es ist so schön, mal wieder einen Hund zu streicheln und ein Leckchen zu geben", schwärmt die Seniorin. Auch sie sei auf dem Land groß geworden. Da gehörten Hunde zum Leben dazu, fügt Bohnen lächelnd an, die genauso selbstverständlich mit Lilly umgeht. Als die Dogge auch noch Pfötchen gibt, kennt die Begeisterung der Frauen keine Grenzen.

Aber nicht nur hier strahlt man. Im Garten des St. Cornelius-Seniorenheims in Dülken haben sich über 60 Besucher eingefunden. Zwischen den Gartenstühlen und Rollstühlen sind dabei die Mitglieder der Ortsgruppe Mönchengladbach-Viersen im Deutschen Doggen Club mit insgesamt sieben Doggen, einem Collie und einer Continental Bulldogge unterwegs. Überall recken sich Händen nach den Hunden, es wird gestreichelt, Senioren fragen nach Hundenamen und so manch einer erzählt von seinem eigenen Vierbeiner, denn er oder sie einst hatte. Berührungsängste kennen die Senioren nicht. Vielmehr herrscht überall Freude über den vierbeinigen Besuch. Zum nunmehr dritten Mal hat die Ortsgruppe den Tag des Hundes zum Anlass genommen, das Seniorenheim zu besuchen.

"Vereine sind an diesem Tag aufgerufen, eine Aktivität rund um den Hund anzubieten. Wir hatten vor drei Jahren die Idee eines Besuches im Seniorenheim, woraus dann aufgrund der guten Annahme eine Tradition geworden ist", sagt Rolf Röser, Ehrenvorsitzender der Ortsgruppe. Wobei sich die Gruppe in diesem Jahr etwas Neues hat einfallen lassen. Neben der Vorstellung der Hunde und einigen Grundübungen zeigen die Doggen und ihre vierbeinigen Kollegen, dass sie auch sehr sportlich sind. Slalomlauf ist angesagt und es gilt, Hindernisse zu überspringen.

Herzliches Lachen ist vonseiten der Besucher zu hören, als Bulldogge Polly ihrer Besitzerin Andrea Kaumanns durch die als Kreis gehaltenen Arme springt und Pfote gegen Hand abklatscht. Beim Kommando "Roll over" von Debbie Bannister zeigt Dogge Daisy eine seitliche Rolle über den Rasen und bei der Aufforderung "Gibt Laut" bellt Dogge Apollo gezielt los. Wie groß Dogge ist, verdeutlichen Andreas Schröter und sein zweijähriger Rüde Buddy. Denn wenn Schröter auf seine Schulter klopft, setzt Buddy genau dort seine Vorderpfoten auf. Dass Buffy selbst den tollsten Leckchen widerstehen kann, stellt die Dogge unter Beweis. Auf den Pfoten abgelegte Leckerchen ignoriert die Hündin. Erst beim "o.k." von Besitzer Torsten Ottmann lässt sie es sich schmecken.

"So ein Tag ist für die Bewohner etwas ganz besonderes. Gerade Menschen mit einer Demenz gibt ein solcher Besuch sehr viel", freut sich Paul van Ackeren vom Sozialen Dienst des Seniorenhauses, über den gelungenen Nachmittag, der im Seniorenheim noch lange ein Gesprächsthema sein wird. Auch bei der Ortsgruppe strahlt man. "Es ist einfach schön, welche Freude wir mit unserem Besuch auslösen. Da kommt man gerne zu Besuch", bemerkt Ottmann.

(tref)
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