Viersen Viersen will freies Netz für alle Nutzer

Viersen · Verwaltung und Politik beschäftigen sich intensiv mit der Breitbandversorgung sowie der Errichtung von freiem WLAN.

 Durch freies WLAN könnten Besucher der Kreisstadt Internetangebote kostenfrei nutzen.

Durch freies WLAN könnten Besucher der Kreisstadt Internetangebote kostenfrei nutzen.

Foto: Busch/Montage: RP

Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung in der Stadt Viersen beschäftigt sich derzeit intensiv mit der Breitbandversorgung sowie der Errichtung von freiem WLAN in der Kreisstadt. In beiden Bereichen bewegt sich einiges, wie Wirtschaftsförderer Thomas Küppers berichtete. "Wir arbeiten derzeit an einer Lösung mit der Telekom, betreffend die Breitbandversorgung. Es sollen 150 Schaltschränke aufgebaut werden, die der Versorgung dienen", so Küppers. Da dazu auch Fremdflächen benötigt werden, befindet sich die Verwaltung aktuell teilweise noch in Verhandlungen mit den jeweiligen Besitzern.

Die Telekom setzt in Kombination mit dem Glasfaserausbau die neuartige Vectoring-Technologie ein. Dabei rüstet sie die bis zum Kunden reichenden Kupferleitungen auf und optimiert sie auf diesem Weg. Dadurch steigert sich die Downloadgeschwindigkeit bis zu 100 Mbit/s und die Upload-Geschwindigkeit bis zu 40 Mbit/s. Auf eventuelle Fördermittel, die zukünftig über das Land abgerufen werden können, braucht Viersen nicht zu warten. Küppers sprach von einer Versorgungsrate von bis zu 90 Prozent. Der Ausbau erfolgt schrittweise, da er von der Installation der Kästen abhängt. Die Verwaltung geht davon aus, dass das Projekt innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein könnte. In Sachen "freies WLAN" plant die Stadt Viersen den ansässigen Unternehmen in einer gesonderten Veranstaltung die Plattformen Unitymedia und Freifunk vorzustellen. Dazu sollen die Angebote von Mitbewerbern, zu denen unter anderem Hotspots, The Cloud und auch die Telekom gehören, weiter beobachtet und gegebenenfalls mit in die Vorstellungsrunde genommen werden. Ein Vorschlag, der einstimmig vom Ausschuss angenommen wurde. Über das freie WLAN erhalten ortsansässige Dienstleister, Einzelhändler, Unternehmer und Gastronomen die Gelegenheit, ihre Produkte, Angebote und Events stärker zu vermarkten, da jeder Besucher in der Stadt durch die kostenfreie Internetnutzung auf entsprechende Seiten und Apps zurückgreifen kann.

Freifunk und Unitymedia unterscheiden sich dabei in mehreren wesentlichen Punkten. Freifunk ist nahezu kostenfrei für den Anbieter und ohne jegliche zentrale Steuerung. Das Netzwerk entsteht mehr oder weniger zufällig, je nachdem, wer sich mit seinem eigenen festen WLAN über einen entsprechenden zugekauften Freifunkrouter und die dazugehörige Software einbringt. Unitymedia hingegen installiert WLAN-Funkknotenpunkte, um ein flächendeckendes Netz aufzubauen. Sie bieten zudem als besonderenBestandteil den sogenannten "Walled Garden" an, über den alles beworben werden kann, angefangen von Hotels über Sehenswürdigkeiten und Gastronomie bis hin zum Shopping. Das Angebot ist nicht in allen Bereichen kostenfrei, wobei Unitymedia bereits seit August auf eigene Kosten an verschiedenen Stellen in den Innenstadtbereichen von Viersen, Dülken und Süchteln WLAN-Funkknotenpunkte installiert hat.

(tref)
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