Viersen Viersener Verein kümmert sich um Kinder in Westafrika

Viersen · Die Aktionsgemeinschaft Viersen-Westafrika betreut mit 50 Mitgliedern 520 Patenkinder in Togo und Benin

 Der Brunnenneubau im Dorf Sawlakpa wurde ebenfalls durch die AWA finanziert. Es ist der erste Brunnen, den es im Dorf jemals gab.

Der Brunnenneubau im Dorf Sawlakpa wurde ebenfalls durch die AWA finanziert. Es ist der erste Brunnen, den es im Dorf jemals gab.

Foto: Aktionsgemeinschaft

Es war vor 22 Jahren, als Marina Hammes das erste Mal nach Togo und Benin fuhr. Die Arbeit der Aktionsgemeinschaft Viersen-West-Afrika e.V. (AWA), machte sie neugierig und so beschloss sie, sich ein eigenes Bild vor Ort zu machen.

Gemeinsam mit ihrem Mann und Freunden machte sie sich auf ins ferne Afrika. Land, Leute und vor allem die Kinder haben sie seitdem nicht mehr losgelassen. "Es ist kaum vorstellbar für uns, unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben", beschreibt Viersens ehemalige Bürgermeisterin ihre Gefühle. Der Wunsch, zu helfen, habe sie dazu gebracht, den Vorsitz des Vereins zu übernehmen.

Es folgten zahlreiche Reisen "Mittlerweile betreuen wir mit rund 50 Mitgliedern 520 Patenkinder in Togo und Benin. Seit 2008 sind wir regelmäßig einmal im Jahr vor Ort", erklärt Hammes. Die AWA unterhält eine Schreinerei, eine Schlosserei und eine Näherei. Dort werden die Jugendlichen ausgebildet, die nach der Schule eine handwerkliche Laufbahn einschlagen wollen. Willi Bökers, Beisitzer des Vereins, betreut die Schreinerei und hat ein unglaubliches Gespür für die Menschen entwickelt. "Mit seiner Geduld schafft er es, von den Einheimischen auf Vierscher Platt verstanden zu werden", erzählt Marina Hammes lachend.

Mittlerweile studieren 17 AWA-Patenkinder BWL, Jura und Landwirtschaft in den Hauptstädten. Auch die Projekte werden stetig ausgeweitet. Eine Grundschule bekam einen Brunnen, eine Krankenstation wurde renoviert. "Es gibt noch viel zu tun, trotz aller bisherigen Erfolge", fügt die stellvertretende Vorsitzende Katja Poxleitner-Beckers hinzu. "Wir möchten gerne eine Unterkunft für unsere studierenden Patenkinder herrichten."

Die Menschen dort ließen einen nicht mehr los. "Ihre Lebenseinstellung beeindruckt mich immer wieder", so Hammes. Ein einheimisches Sprichwort fasse die Fröhlichkeit der Menschen in Afrika trotz aller Schwierigkeiten zusammen: "Die Europäer haben die Uhr und wir haben die Zeit".

(RP)
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