Viersen Volksbank investiert in Dülken

Viersen · Die Zentrale am Neumarkt wird umfangreich modernisiert. An dem Netz mit acht Geschäftsstellen soll festhalten werden. Wirtschaftlich läuft es: Im vergangenen Jahr hat die Bank höhere Kredite vergeben, und die Kunden legten mehr Geld an

 Die Volksbank Viersen will einen Millionenbetrag in die Modernisierung ihrer Zentrale am Neumarkt stecken.

Die Volksbank Viersen will einen Millionenbetrag in die Modernisierung ihrer Zentrale am Neumarkt stecken.

Foto: Busch

Ein bläulicher Teppich mit geometrischen Formen, eckige Büro-Holzmöbel und Topfpflanzen wie ein Elefantenfuß - der Eingangsbereich der Volksbank am Dülkener Neumarkt erinnert an ein Amtsstube. "Die Schalterhalle hat den Charme der 1990er-Jahre", gibt Jürgen Cleven, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Viersen, zu. Doch das soll sich bald ändern. "Für 2017 und 2018 haben wir umfangreiche Änderungen in der Hauptstelle vor", sagt Cleven.

Die Volksbank Viersen will ihre Zentrale am Neumarkt grundlegend umgestalten und modernisieren - das hat der Vorstand bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz angekündigt. Ein siebenstelliger Betrag soll nach Schätzungen von Vorstandsmitglied Michael Willemse investiert werden. Damit wird die Bank eine weitere Geschäftsstelle auf den neuesten Stand bringen - zuletzt wurde im vergangenen Halbjahr die Filiale in Amern komplett umgebaut und modernisiert. Mit der Ankündigung bekräftigt der Vorstand sein Vorhaben, an den acht Geschäftsstellen in Viersen, Schwalmtal und Niederkrüchten festzuhalten. "Während Konkurrenten Filialen schließen, investieren wir in unsere", sagt Cleven.

Die Planung für die Modernisierung der Hauptstelle komme gut voran, erklärt der Vorstandschef. Demnach soll zunächst das Service-Center, wo zum Beispiel Mitarbeiter Kunden am Telefon beraten, kernsaniert werden. Im Anschluss ist geplant, die Schalterhalle umzubauen. "Die Schalter sollen nach vorne verlegt werden. Und es sollen mehr Plätze für Beratungsgespräche entstehen", sagt Cleven. Die würden verstärkt gebraucht.

Denn während viele Routine-Aufgaben wie Überweisungen von den Kunden am SB-Automaten oder online selbst erledigt werden, steige der Bedarf nach qualitativer Beratung. Zum Beispiel bei Immobilienkrediten oder bei Anlagemöglichkeiten angesichts des sehr niedrigen Zinsniveaus. "Deshalb brauchen wir auch die gleiche Anzahl von Mitarbeitern", erklärt Cleven.

Auch die bei der Bilanzpressekonferenz präsentierten Zahlen zeigen, dass der Bedarf nach Beratung steigt. So hat die Volksbank 2016 höhere Kundenkredite als im Vorjahr betreut. Im vergangenen Jahr vergab sie Darlehen in Höhe von 457 Millionen Euro (+ 2,2 Prozent) und vermittelte welche in der Höhe von rund 307 Millionen Euro (+ 6,4 Prozent). "Wegen der niedrigen Zinsen hält der Trend zum Eigenheim an", erklärt Willemse. Zudem würde der Mittelstand weiter investieren und habe Bedarf nach Finanzierungsmöglichkeiten. "Wir schätzen die wirtschaftliche Situation als gesund ein, es sind kaum Kreditausfälle zu beklagen", sagt Willemse.

Auf der anderen Seite sind die Einlagen der Kunden 2016 auf rund 594 Millionen Euro gestiegen (+ 5,6 Prozent). Und auch Anlagemöglichkeiten im Wertpapierbereich werden immer wichtiger. "Wir empfehlen, einen Teil des Vermögens in Aktien anzulegen", sagt Willemse.

Dank des Wachstums konnte die Volksbank ihren Gewinn in einem schwierigen Geschäftsumfeld knapp auf dem Niveau des Vorjahres halten. Mit einer Dividende von sechs Prozent sollen nach Wunsch des Vorstandes auch die knapp 10.500 Mitglieder davon profitieren.

(RP)
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