Viersen Vor 50 Jahren die richtige Entscheidung getroffen

Viersen · Die Realschule an der Josefskirche feiert Jubiläum.

Das Jubiläum ist unübersehbar, überall hängt die aus Pappe ausgeschnittene Zahl 50 im Foyer. "Am 14. Februar 1964 beschloss der Rat der damals kreisfreien Stadt Viersen, eine zweizügige Realschule auf dem Gelände der einstigen Textilfirma Greefs zu errichten", berichtete der stellvertretende Schulleiter Hartmut Banniza über die Anfänge. Die waren nicht leicht, weil eine Konkurrenz mit der Süchtelner Realschule drohte, auch wenn die noch im Kreis Kempen-Krefeld lag. Um eine möglichst große Entfernung herzustellen, wurde als Standort der äußere Zipfel der Viersener Südstadt ausgewählt.

Fünf Millionen Mark stellte die Bezirksregierung zur Verfügung. Den ersten Unterricht erhielten die Schüler nach mit dem Start am 22. April 1965 noch in anderen Viersener Schulen. Der Neubau wurde erst am 24. September 1969 eingeweiht. Die Viersener Realschule hatte sofort regen Zulauf, es folgten im Laufe der Jahre mehrmals Um- und Neubauten. Kunst-, Textil- und Naturwissenschaftsräume kamen hinzu. Als die Schule auf den Ganztagsbetrieb umstellte, kam die Mensa dazu. Zwischendurch gab es vier Parallelklassen. Weil der Platz fehlte, musste ein ganzer Jahrgang ausgegliedert werden. "Damals war die Stufe acht in der alten Hauptschule in Beberich untergebracht", erzählte Banniza. Die Schule arbeite sowohl progressiv als auch konservativ. Sie wahre überkommene Werte, die sie mit Neuerungen kombiniere. Die Schule stellt sich auf Veränderungen ein, ohne ihr Leitbild zu verlassen. Es fordert, die Würde eines jeden Menschen zu achten, Erfolg und Leistung nicht als das oberste Maß anzusehen, sondern auch Schwächen zu achten und ein Wohlfühlklima für alle Schüler zu schaffen. Das Konzept geht auf, wie Anmeldezahlen und die Verbundenheit ehemaliger Schüler zeigen. Die fachlichen Leistungen und das erzieherische Wirken bilden mit der Hinwendung auf die Wirtschafts- und Arbeitswelt eine Einheit. Unterrichtet werden auch Schüler mit Handicap und mit Migrationshintergrund. Kooperationen mit Wirtschaftsunternehmen sowie dem benachbarten Seniorenhaus Greefsgarten sind Teil des Schullebens. "Die Realschule an der Josefskirche ist ein gutes Stück unserer Schullandschaft. Sie leistet richtig gute Arbeit", betonte Bürgermeister Günter Thönnessen. Regierungsschuldirektorin Claudia Nübel stellte fest: "Nicht nur das Schulprogramm wird hier intensiv gelebt. Hier steht der soziale Geist im Mittelpunkt des erzieherischen Handels."

(tref)
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